Auch wenn der Sommer nicht so richtig Einkehr halten mag: die Sommerzeit ist da und lädt am Wochenende zu allerlei Unternehmungen im Freien ein. Wie wäre es da mal mit einer Radl-Tour durch das Gailtal? Eine Vielfalt an Radwegen machen Mehrtagestouren möglich, dank verschiedenen Schwierigkeitsgraden auch für die ganze Familie.
Equipment: was Sie benötigen
Um mit dem Fahrrad länger unterwegs sein zu können, ist anderes Equipment notwendig, als für die alltäglichen Strecken zum Supermarkt oder auf die Arbeit. Wer noch kein Fahrrad hat, sollte sich also gezielt danach umschauen und den Bedürfnissen und Plänen entsprechend das Richtige kaufen. Auf www.bikester.at können Sie sich über das Allround-Talent Trekkingrad informieren, welches mit einer breit abgestuften Kettenschaltung ausgestattet und somit für unterschiedliche Streckenbeschaffungen und Anstiege geeignet ist. Leichtrollende Reifen und ein Gepäckträger machen auch längere und Mehrtages-Touren möglich. Damit eignen sie sich aber trotzdem auch zum Einkaufen und sind flexibel einsetzbar.
Wer da eher rustikal unterwegs ist, kann auch direkt nach einem Mountainbike schauen – hier liegen die Stärken ganz klar am Berg. Mit breiten Reifen kann ein besserer Grip auf Abhängen erreicht werden – die machen das Fahren in der Stadt und auf Asphalt aber wegen mehr Wiederstand zum Boden etwas schwerer.
Ist das richtige Fahrrad gefunden, kann das mit Hilfe von Radtaschen und Beleuchtung fit für die Tour gemacht werden. Wenn Sie länger mit dem Fahrrad unterwegs sind, ist außerdem ein bequemer Sattel wichtig, damit Sie mehrere Stunden aushalten können. Unterstützend dazu sollte solide Fahrradkleidung getragen werden. Gepolsterte Hosen sind beispielsweise hilfreich um Druckstellen und Ermüdungserscheinungen vorzubeugen und Funktionswäsche sorgt dafür, dass Sie nicht durchnässt am Ziel ankommen – außerdem trocknet sie schnell wieder, damit am nächsten Morgen wieder trocken weiter gefahren werden kann.
Vorbereitung: Planung und Packliste
Für eine längere Tour gibt es jedoch mehr zu beachten als das richtige Equipment. Wichtig ist eine gute Planung, so dass am jeweiligen Etappenziel auch ein Bett und ein sicherer Stellplatz für das Fahrrad warten. Ausreichend zu trinken und kleine Snacks für Zwischendurch sind ebenfalls wichtig, und lassen sich leicht in einem Rucksack oder den Radtaschen verstauen. Sind Sie länger unterwegs, sollte in jedem Fall an Wechselkleidung gedacht werden. Funktionskleidung hat auch hier ihre Vorteile: Sie lässt sich klein zusammen rollen und ist wesentlich leichter als beispielsweise Jeanshosen.
Viele der vorgestellten Touren sind zwar eigens auf der Strecke ausgeschildert, dennoch ist es nie verkehrt, eine eigene Karte mit dabei zu haben, falls Sie abseits der Strecke landen. Unter www.bergfex.at finden Sie neben den nachfolgenden Tourenvorschlägen weitere Ideen für Ihre Radtour, mit Angabe zu Schwierigkeitsgrad, Karten und Zeitangabe.
Ein- und Mehr-Tages-Touren
Überall in Kärnten und ganz Österreich gibt es neben schönen Wanderwegen auch ausgezeichnete Radwege. Hier zwei Vorschläge.
R3
Eine der beliebtesten Touren ist der R3. Der Radwanderweg durchs Gailtal liegt direkt parallel zur italienischen Grenze, führt mitten durch die Karnischen und Gailtaler Alpen. Von Kötschach-Mauthen geht es 90 km an der Gail entlang bis nach Villach. Entlang der Strecke liegen Sehenswürdigkeiten wie die Mauthner Klamm, die Garnitzenklamm und das Heimatmuseum im Schloss Möderndorf. Entlang der Strecke liegt auch direkt der Pressegger See, einer der wärmsten Badeseen Österreichs. An warmen Tagen ist ein Stopp die perfekte Abwechslung zum Radeln. Da der Weg hauptsächlich flach verläuft, ist die Strecke auch mit Kindern ohne Probleme zu bewältigen. An der Wegstrecke liegen auch zahlreiche Lokalitäten, die eine Einkehr mit regionalen Spezialitäten möglich machen. Zurück kann es dann statt mit dem Rad auch mit der ÖBB gehen.
Alpe-Adria-Radweg
Eine längere Tour als für ein bis zwei Tage, die ebenfalls den Gailtal Radweg nutzt, ist der Alpe-Adria Radweg, der von Salzburg bis nach Grado in Italien führt. Über 475 km führt dieser entlang großer Radwege wie dem Salzachradweg, dem Tauernradweg und dem Fellatalradweg. Auf der Strecke finden sich 3018 Höhenmeter, also sollte eine gewisse Fitness als Grundvoraussetzung da sein – aber die Strecke lohnt sich und ist für geübte Fahrer innerhalb von fünf Etappen, die jeweils zwischen 78 und 104 km liegen, zu schaffen.
Die erste Etappe geht in Salzburg los. Entlang der Salzach, über den Pass Lueg, an Salzöfen vorbei ins Tal, geht es dann an der Burg Hohenwerfen vorbei nach Schwarzach, bis nach Dorfgastein. Mit 912 Höhenmetern ist diese Etappe die anstrengendste. An Tag zwei erreichen Sie Spittal, fahren zwischendurch mit der Bahn durch das Tauerngebirge und schließlich an der Drau entlang. Am dritten Tag wird dann das Gailtal durchquert, so dass am Ende des Tages die italienische Seite und damit der Alpe-Adria-Radweg erreicht wird. Das Etappenende liegt in Valbruna. Die letzten beiden Tagestouren erfordern ein wenig Orientierungssinn, da die Beschilderung auf diesen Strecken noch nicht so vollständig gewährleistet ist, wie auf der österreichischen Seite. Die beiden Etappen laufen von Valbruna bis Osoppo und schließlich nach Grado. Natürlich können auch Teilstrecken ausgewählt werden, um beispielsweise nur eine Zwei- oder Drei-Tagestour zu absolvieren. Mehr Informationen zum Radwanderweg gibt es unter: www.alpe-adria-radweg.com
Pack das Radl ein!
Das Wochenende mit einer Radtour oder einer Radwanderung zu verbringen ist eine tolle Möglichkeit, die Region zu erleben. Dabei eröffnen sich neue Perspektiven und die sportliche Betätigung entspannt nachhaltig vom Alltagsstress. Mit der richtigen Ausrüstung und Vorbereitung ist eine Radtour mit der ganzen Familie ohne weiteres möglich und auch längere Touren sind mit ein wenig Vorlaufzeit gut zu planen.