Das Lenkrad fest im Griff hat der 47jährige Günther Jost aus Schinzengraben seit seiner Lehre zum KFZ-Mechaniker bei Benz. Damals noch bei seinem Vater im Betrieb als Chauffeur tätig, gründete er 1993 sein eigenes Unternehmen – die heutige Firma Transporte Jost. Wie man sich im harten Trucker-Gewerbe viele Jahre „über Wasser“ halten kann, hat er uns im Gespräch verraten.Um die 130.000 Kilometer schafft der Trucker jährlich im Schnitt. Seinen jetzigen Lastkraftwagen der Marke VOLVO lenkt Jost auf seinen Tagesfahrten beladen mit Hackschnitzelgut meist nach Udine, Hallein oder Pöls. Hier transportiert er für diverse Sägewerke in ganz Kärnten die Ware an den Bestimmungsort. „Meine ersten Jahre verbrachte ich als Baustellenzulieferer hinterm Steuerrad. In Folge standen Überseetransporte für ca. 15 Jahre auf meinem Arbeitsplan. Diese habe ich zum Teil auch schon auf selbstständiger Basis ausgeführt. Die Touren gingen von Österreich aus, nach Deutschland, Italien und andere Länder Europas. Geliefert wurde jede Art von Güter. Es war eine aufregende und schöne Zeit“, so Jost.

Viele Stunden täglich sitzt er im Truck. Bis heute hat er seine Berufswahl nicht bereut, wenn auch die Zeiten schwieriger geworden sind: Günther Jost aus Schinzengraben ist leidenschaftlicher LKW-Fahrer.
Wie war deine Anfangszeit in der Selbstständigkeit?
Jost: 1993 begann ich mit einem Truck, später dann wurden es weitere – bis max. fünf LKWs in den darauffolgenden Jahren. 2008 aber, als die Finanzkrise kam, beschloss ich es bei einem Truck zu belassen. Die Zeiten wurden auf dem Transportsektor schwieriger, Lohnkosten stiegen und der Solo-Weg bot meiner Familie und mir, meiner Frau Marion und meinen Kindern Jenny und René, Beständigkeit.
Seit über 25 Jahren sitzt du mehrere Stunden täglich im Laster – wie hoch ist die körperliche Belastung für dich?
Die typischen Krankheitssymptome wie Kreuzschmerzen oder Knieprobleme verspüre ich bislang noch nicht. Als Ausgleich gehe ich viel mountainbiken, das hilft mir zu entspannen!
Würdest du dich noch einmal für den harten Job als Kraftfahrer entscheiden?
Mit dem heutigen Wissen nur mehr auf dem alleinigen Sektor mit einem Auto. Vieles hat sich zum Negativen geändert. Ich habe viel und lange gearbeitet. Wenn aber unterm Strich für die Familie wenig bis nichts mehr über bleibt, überlegt man sich mehrfach, ob man sich dieser Herausforderung stellt. Ich bin zufrieden, wie es jetzt ist, bin dankbar, dass ich auf meinen Reisen viel sehen durfte und Unfälle ausblieben. Die letzten Jahre bis zur Pension, werde ich von meinem Transporter hoffentlich täglich gesund wieder absteigen, das ist mein Ziel bis zum Ruhestand.