Diese Woche helfen auf der Mauthner Alm 14 junge Freiwillige im Rahmen einer Umweltbaustelle des Österreichischen Alpenvereins (OeAV) bei den Pflegearbeiten der Mähwiesen und Wanderwege tatkräftig mit.
Eine Niederösterreicherin, zwei Wiener und 11 junge Männer aus Syrien, Afghanistan und dem Irak stellen von 17. bis 23. Juli 2016 auf der Mauthner Alm ehrenamtlich ihre Arbeitskraft zur Verfügung. Auf 1.780m Seehöhe werden rund 30 ha der Almfläche gemäht. Ein Teil wurde bereits vorige Woche gemäht und wird nun mit Rechen und Gabeln abgearbeitet. Außerdem helfen die Teilnehmer bei der Instandhaltung und Markierung der Wanderwege, insbesondere des Blumenwanderweges.
Erhaltung der Artenvielfalt
„Diese Mäharbeiten sind höchst notwendig, um die Erhaltung der Artenvielfalt weiterhin zu gewährleisten“, betont Sepp Lederer, Verantwortlicher dieser Umweltbaustelle und Obmann der OeAV Sektion Obergailtal, über die Arbeiten auf dem sogenannten „Blumenberg Kärntens“. Die Mauthner Alm gilt mit ihrer unvergleichlichen Vegetation und über 144 geschützten Pflanzen als „Blumenbrücke“ nach Norden. Walter Hartlieb, Bürgermeister der Marktgemeinde Kötschach-Mauthen, bezeichnet diese Arbeit als „tolle und großartige Initiative zum Erhalt der Kulturlandschaft“. Außerdem sei die Umweltbaustelle eine gute Möglichkeit für junge Menschen, sich mit der Pflege von Fauna und Flora zu beschäftigen.
Wertvolle Maßnahme
„Auf den gemähten Flächen sind 2- bis 3-mal so viele Pflanzenarten zu finden!“, so Christina Orieschnig, Studentin an der Uni Wien und der Universität für Bodenkultur. Sie beschäftigt sich derzeit mit der vegetationsökologischen Kartierung auf der Mauthner Alm und weist darauf hin, dass die Mäharbeiten eine unglaublich wertvolle Maßnahme zur Erhaltung der Artenvielfalt darstellen. Auch der Kärntner Bergwacht sind Umweltschutz und die Aufklärung darüber ein großes Anliegen. Da es jedoch keine Möglichkeiten gibt, das gemähte Almheu als Futter ins Tal zu befördern, richtet Erhard Maier, Einsatzleiter-Stellvertreter der Kärntner Bergwacht in Kötschach-Mauthen, den Blick in die Zukunft und stellt folgenden Denkanstoß in den Raum: „Wie kann man die Finanzierung und eine nachhaltige Nutzung dieses Almheus ermöglichen?“ Denn ohne Förderungen wäre die Pflege der Alm nicht möglich.
Auch die Teilnehmerzusammensetzung dieser Umweltbaustelle ist besonders.
Dankbar
Es nehmen 3 ÖsterreicherInnen und 11 Flüchtlinge, die in Kötschach wohnen, an der Umweltbaustelle teil. „Ich habe diese Woche das 1. Mal in Österreich gearbeitet!“, berichtet der 17-jährige Faysal aus Afghanistan. Auch ein junger Vater aus Syrien bestätigt: „Ich bin sehr dankbar hier mitarbeiten zu dürfen“. Die Flüchtlinge profitieren sehr von den Gesprächen während der Arbeit und am Abend, da sie zurzeit intensiv Deutsch lernen. Auch die 26-jährige Ulli, Teilnehmerin aus NÖ, findet diese Woche im doppelten Sinne sehr bereichernd: „Zum einen kann ich zu diesen sinnvollen Pflegemaßen der Mauthner Alm beitragen und zum anderen lerne ich die Flüchtlinge und ihre Schicksale kennen. Auch die Gruppendynamik ist sehr gut und wir lachen oft miteinander! Ich fühle mich als einzige Teilnehmerin in der Gruppe sehr wohl“. Bürgermeister Hartlieb lobt den Integrationsaspekt dieses Umweltschutzprojekts: „Eine bessere Integrationsarbeit kann man gar nicht machen!“
Unterbringung
Untergebracht sind die Teilnehmer im OeAV-Jugend-Ausbildungszentrum Süd in Kötschach-Mauthen. Sie helfen unentgeltlich und werden dort verpflegt. In der Freizeit bleibt ihnen Zeit zum Schwimmen, Beachvolleyball spielen und Wandern.
15 Baustellen
Die Umweltbaustelle findet auf der Mauthner Alm in dieser Form zum 3. Mal statt und ist diesen Sommer eine von 15 österreichischen Umweltbaustellen des OeAV. Seit dem Jahr 1985 finden diese Projekte in ganz Österreich statt, um die heimischen Almen zu pflegen, gefährdete Tier- und Pflanzenarten zu bewahren sowie die Almen als Erholungs- und Wirtschaftsraum zu erhalten.

Freiwillige Hilfe für die Instandhaltung der Wegemarkierungen des Blumenwanderwegs; dahinter Blick auf die Mauthner Alm
Ein rundum gelungenes Projekt! DANKE an alle ehrenamtlichen Helfer, welche dazu beitragen, dass die Schönheiten unseres Tales erhalten bleiben!