Quantcast
Channel: Gailtal Journal
Viewing all articles
Browse latest Browse all 16324

Ärztestreik

$
0
0

Sollten Sie heute einen Arztbesuch geplant haben, könnte es sein, dass Sie vor verschlossenen Türen stehen. Der bereits angekündigte Ärztestreik wurde heute angetreten, aber nicht alle 250 Kassenärzte in Kärnten beteiligen sich daran.

Die Notfallversorgung ist gewährleistet und die Krankenhäuser sind gerüstet.

Alles streikt?

Neben den Allgemeinmedizinern schließen sich auch einige Fachärzte dem Streik an. Den Ärzten gehe es darum, „den Menschen zu zeigen, wie es ist, wenn es keine Hausärzte mehr in der näheren Umgebung mehr gibt“, sagte Kurienobmann der niedergelassenen Ärzte, Gert Wiegele. Aber nicht alle 250 Kassen-Ärzte in Kärnten haben sich dem heutigen Streik angeschlossen. Vereinzelt gibt es Mediziner, die dieser Aktion nichts abgewinnen können. Wieder Andere haben ihre Praxis zur Notversorgung geöffnet.

Ärztenotdienst

Beate Prettner, Gesundheitsreferentin glaubt nicht, dass es heute zu Engpässen kommen kann. „Wir sind in den Ambulanzen der Spitäler sehr gut ausgestattet. Wir haben auch beschlossen, dass wir den hausärztlichen Bereitschaftsdienst aufstocken werden. Das heißt, der Telefonarzt wird ganztägig erreichbar sein.“ Für alle Hilfesuchenden ist der Ärztenotdienst unter der Notrufnummer 141 besetzt. Aber auch ein diensthabender Arzt ist pro Sprengel aktiv.

Halten gegen

Gesundheitsministerin, Sabine Oberhauser hat sich bereits im Ö1 Mittagsjournal sowie in einem gemeinsam mit Hans-Jörg Schelling und Vertretern der Länder,- und Sozialversicherungen verfassten Brief an die Ärzte gegen den Streik ausgesprochen. Darin appelliert sie, wieder zu einer sachlichen Diskussion zurückzukehren. Die Ärztekammer male nämlich Schreckgespenster an die Wand: „Wofür ich kein Verständnis habe ist, dass es unter bewusster Vorspielung falscher Tatsachen passiert. Mit einer Propaganda, die mir nicht gefällt. Menschen zu erklären, dass wir ihnen den Hausarzt wegnehmen wollen und sie dann in ein Fließbandzentrum kommen, das ist schlichtweg eine Lüge. Und das wissen auch diejenigen, die das großflächig in ganz Österreich inserieren“, so Oberhauser im Telefonat mit „Ö1“.

Zur Sache

Der Streik richtet sich gegen die Gesundheitsreform, die jetzt im Parlament beschlossen wird. Kammerpräsident Wechselberger kritisiert vor allem die geplanten Primärversorgungszentren: Bisher werde ambulante Versorgung von Ärzten gewährleistet, durch die Reform könnten private Krankenanstalten einen Teil dieser Versorgung übernehmen: „Das ist schlecht, denn dann geht der direkte Kontakt mit den Patienten verloren“. Zudem seien die Zentren weiter weg vom Wohnort. Er sei gegen die Zentralisierung der Versorgung.

 

 


Viewing all articles
Browse latest Browse all 16324