Zu Hause ist es am schönsten – diese bekannte Redewendung hat im Zeitalter der Digitalisierung eine ganz neue Bedeutung bekommen. Für viele ist das Arbeiten in den eigenen vier Wänden ein erstrebenswertes Ziel. Nie mehr morgens in überfüllte öffentliche Verkehrsmittel, kein Stau mehr bei der Fahrt zum Arbeitsplatz. Und dann die Zeitersparnis, wenn Hin- und Rückfahrt zum Arbeitsplatz entfallen. Dazu kommt noch die Freiheit bei der Gestaltung der Arbeitszeiten. Solange das Arbeitspensum erfüllt und Fristen eingehalten werden, kann der Heimarbeiter seinen täglichen Arbeitsablauf flexibel gestalten.
Das ist zum Beispiel ein großer Vorteil für Eltern, deren Kinder noch viel Betreuung benötigen. Also alles schön, was hier so glänzt? Eine genauere Betrachtung der Thematik Homeoffice hilft, zu erkennen wo die Vor- und Nachteile liegen und was nötig ist, um den Arbeitsplatz zu Hause richtig auszustatten. Dazu gehört in jedem Fall das wichtige Thema Ergonomie.
Was ist Ergonomie?
Der Begriff kommt aus dem Griechischen und ist eine Zusammensetzung der Wörter „ergon“ (Arbeit) und „nomos“ (Gesetz oder Regel). Gemeint ist damit die bestmögliche Anpassung der Arbeitsbedingungen an die Bedürfnisse des Menschen. Und das immer unter dem Aspekt der Minimierung von gesundheitlichen Risiken durch die Schaffung einer möglichst passenden Arbeitsumgebung. Prophylaxe ist hier das Stichwort.
Richtige Wahl
Da die Arbeit am Computer zu den sitzenden Tätigkeiten gehört ist die Wahl eines geeigneten Bürostuhles einer der wichtigsten Punkte, um Verspannungen oder Haltungsschäden zu vermeiden. Hier sollte nicht am falschen Ende gespart werden, ein stabiler und flexibel einstellbarer Bürostuhl stützt die Wirbelsäule und ermöglicht gleichzeitig wechselnde Bewegungsabläufe. Wichtig ist hier zum Beispiel die Sitzhöhe, die in etwa der Höhe der Kniekehlen liegen sollte. Eine aufrechte Sitzposition indem der Rücken einen sicheren und festen Kontakt zur Rückenlehne hat, ist ebenfalls wichtig, um die Wirbelsäule nicht zu sehr zu belasten. Neben der Auswahl des richtigen Bürostuhles gehört auch der geeignete Tisch zu einem optimal ausgestatteten Homeoffice. Hier geht es vor allem um die individuelle Anpassung der Tischhöhe. Flexibel verstellbare Schreibtische sollten stets so angepasst werden, dass immer eine Handbreit Platz zwischen der Tischunterkante und den Oberschenkeln bleibt.
Es werde Licht
Häufig unterschätzt wird auch das Thema Beleuchtung im Homeoffice. Hier ist es wichtig, darauf zu achten, dass kein blendendes Licht auf den Monitor strahlt. Das kann Sonnenlicht ebenso sein, wie künstliche Lichtquellen. Am besten eignen sich indirekte Leuchten, die die Decke bestrahlen und ein warmes, aber dennoch helles Licht in den Räumlichkeiten verbreiten. Zum Thema Beleuchtung, als atmosphärisches Element gehört auch die Wahl des richtigen Raumklimas. Für sitzende Tätigkeiten gilt hier die Empfehlung einer Raumtemperatur von 21 bis 22 Grad. Und auch das regelmäßige Lüften sorgt für eine angenehme Luftzirkulation und hilft wirkungsvoll, den Kopf freizuhalten.
Der Wohlfühlfaktor
Eine angenehme Umgebung steigert die Produktivität. Für den ganz individuellen Wohlfühlfaktor kann hier die richtige Dekoration rund um den Arbeitsplatz sorgen. Manchen mögen einen leise plätschernden Zimmerbrunnen, manche freuen sich über gerahmte Fotos auf dem Schreibtisch. Bilder oder Dekorationsgegenstände aber nie zu viel verwenden, ein überladener Raum wirkt tendenziell bedrückend. Gut für die Atmosphäre im Homeoffice sind Zimmerpflanzen. Ein wenig Natur lockert das Büroambiente und die Grünpflanzen fungieren auch noch als Filter für die Raumluft.
Mit den richtigen Tipps für die ergonomische Gestaltung des Arbeitsplatzes steht dem produktiven Arbeiten zu Hause nichts mehr im Wege. Ob das Modell der digitalen Heimarbeit auch das richtige ist, muss jeder selbst herausfinden. Ein Stück Freiheit im Arbeitsalltag ist es in jedem Fall.