Die Gailtaler rücken immer mehr ins nationale TV: Gestern konnte man Franz Janschitz als Arbeitsmarktexperten bei der Barbara Karlich Show mitverfolgen, jetzt steht fest, dass auch ein Obergailtaler Landwirt im TV-Magazin „Land und Leute“ mit dabei sein wird. Sepp Brandstätter aus Würmlach steht als Kandidat für die „Land und Leute-Favoriten Wahl 2015“ fest.
Der ORF meldet den Start für die Wahl der Sendung „Land und Leute-Favorit 2015“. Sechs Kandidaten präsentieren sich in drei Sendungen. Am Samstag, 7. November 2015 um 16.30 Uhr in ORF 2 geht es los, denn auch heuer werden in „Land und Leute“ wieder sechs bäuerliche Betriebe bzw. ländliche Initiativen vorgestellt, die besonders innovative und authentische Leistungen im ländlichen Raum erbracht haben. Die Zuseher wählen aus diesen dann den diesjährigen Sieger, den „Land und Leute-Favorit 2015“.
Würmlacher bei Auftakt mit dabei
Die Kandidaten zum Auftakt: Zum einen der Kärntner Sepp Brandstätter aus dem oberen Gailtal, der eine Urmaissorte – den weißen Landmais – wieder entdeckt hat und erfolgreich kultiviert. Und zum anderen eine Gemeinschaft von fünf Landwirten aus dem niederösterreichischen Raabs an der Thaya, die eine Haselnussplantage betreiben.
Urmais in Kärnten wiederentdeckt
Den höchstdotierten österreichischen Agrarpreis hat Sepp Brandstätter aus Kötschach-Mauthen für sein Projekt „Gailtaler Weißer Landmais“ bereits verliehen bekommen. Der Innovationspreis Agrarius wird für herausragende landwirtschaftliche Projekte vergeben, die das Entwicklungsstadium bereits verlassen haben und auf dem Weg zur Marktreife sind. Brandsätters Projekt „Gailtaler Weisser Landmais“ ist von Beginn an von der renommierten Fachhochschule Weihenstephan, Deutschland, wissenschaftlich begleitet worden. „Die Idee zum Projekt entstand aus Neugier den fast vergessenen Maiskulturen gegenüber“, sagt Brandstätter. Die ständige Suche nach landwirtschaftlichen Alternativen zu den heute verbreitet angebauten Hybridsorten war für Brandstätter der Hauptbeweggrund, das Experiment gegen den Strom zu wagen. Nach nur zwei Jahren konsequenter Aufbauarbeit lag Brandstätters Ergebnis vor: ein Mais, den die Wissenschaftler aus Weihenstephan trotz des hohen Alters der Sorte als überraschend positiv in allen Analysen beschreiben. Inhaltlich ist demnach der Mais absolut hochwertig und bietet vor allem ein großes Marktpotential. Zitat der Fachhochschule: „Als alte Sorte ist er frei von GVO (Gentechnische veränderte Organismen) und stellt somit für ökologisch wirtschaftende Betriebe und Landwirte, die auf Gentechnik verzichten wollen, eine interessante Alternative dar … Das Potential, das im Gailtaler Mais steckt, ist also noch nicht ausgeschöpft und lässt noch einigen Spielraum offen.“
Sonnleitner kocht mit besonderem Maismehl
In der Spitzengastronomie ist die hohe Qualität bereits eingeschlagen. Sissy Sonnleitner, österreichische Köchin des Jahres 1990, verwendet Brandstätters Maismehl für ihre außergewöhnliche Küche zum Herstellen von Polenta und anderen Maisgerichten. Sissy Sonnleitner: “Weiß bis goldgelb, cremig, schnittfest oder als Sterz, auf jeden Fall aber wohlschmeckend und fein durftend. Das ist unser Gailtaler Polenta, ein unverzichtbarer Bestandteil unserer Alpen-Adria-Küche“.
Weiterführendes Ziel von Brandstätter ist es, diese Vertriebsmöglichkeiten großräumig auszubauen. Außerdem wird in enger Zusammenarbeit mit dem Land Kärnten und der Österreichischen Argentur f. Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH – Agrarbiologie Linz – eine entsprechende Saatgutvermehrung zur Erhaltung dieser alten Maissorte durchgeführt. „Althergebrachtes kann nur seinen Sinn entfalten, wenn es die Zukunft positiv verändern wird“, sagt Brandstätter. Er sieht sein Projekt auch als einen möglichen Weg, das Überleben landwirtschaftlicher Betriebe seiner Gegend langfristig abzusichern.
Wir gratulieren dem innovativen Landwirt und „Land & Leute“ Kandidaten und wünschen alles Gute und viel Erfolg!
Nähere Informationen sowie ein Onlineshop finden sich unter www.landmais.com