Das Bewusstsein für die Wichtigkeit der Biene für die gesamte Gesellschaft und die Nahrungsmittelversorgung zu steigern, sei das Ziel 2017, hält heute Agrarlandesrat Christian Benger fest.
„Unser Motto ist klar: Kärnten blüht auf. Um die Bienenwirtschaft, die notwendige Bestäubung der Kulturpflanzen, damit die Ernährungssicherheit zu forcieren, brauchen wir mehr Blühflächen“, so Benger. Im Vorjahr wurden auf Initiative des Agrarlandesrates, der Landwirtschaftskammer, der Gärtner, Jäger und der Kärntner Saatbau auf öffentlichen Plätzen und um Schulen rund 90.000 Quadratmeter Blühflächen angelegt, um das Nahrungsangebot für Bienen möglichst flächendeckend und vor allem über alle Erntezeiten hinaus sicher zu stellen.
„Ein Spitzenwert, aber es geht noch mehr!“
Vor allem Gemeinden seien gefordert, auf ihren öffentlichen Flächen die Bienenweiden anzulegen. Denn ab Juni, wenn die Kulturlandschaft großflächig abgeerntet ist, entsteht bei den Bienen Futtermangel. Die Blühflächen-Aktion soll dem entgegen wirken und das Bewusstsein für die heimische Biene und die regionalen Lebensmittel stärken. Die Gemeinden werden dieser Tage schriftlich informiert und auf die Errichtung von Blühflächen aufmerksam gemacht. Zusätzlich erhalten sie die neue Infobroschüre „Bienen schwärmen“, ein Bienen-Einmaleins, um mehr über die Notwendigkeit der Bienen, der Bienenwirtschaft, die Carnica, ihre Haltung und Zucht zu erfahren.
Zuwachs für die Bienenwirtschaft
Erfreulich ist das Interesse an der Bienenwirtschaft. „Das Bewusstsein für die Wichtigkeit der Biene im natürlichen Kreislauf steigt ständig. Der Bedarf nach regionalen Lebensmitteln auch. Diese Kombination sorgt für mehr Bienenzüchter in Kärnten“, weist Benger hin. Denn seit dem Vorjahr gibt es 360 neue Bienenhalter. Im Jahr 2015 waren es 283. Insgesamt gibt es in Kärnten rund 3.200 Imker mit über 33.000 Bienenvölkern. „Wir können auf ein erfreuliches Bienen-Jahr 2016 zurückblicken. Die Honigernte mit über 500.000 Kilogramm Honig ist sehr zufriedenstellend. Die Imkerei gewinnt immer mehr Freunde, 360 kamen Bienenhalter kamen im Vorjahr dazu“, so Benger.
7 Punkte Bienenprogramm
Dem zugrunde liegt ein 7-Punkte-Bienenprogramm aus dem Jahr 2015, das auf Grund eines dramatischen Ausfalls im damaligen Winter notwendig geworden war. Durch die Schulungen und durch das Varroa-Behandlungskonzept sind die Bienenvölker gesundet und gingen die Fälle von bösartiger Faulbrut merklich zurück. „Das Bienenprogramm hat gegriffen, im Jahr 2016 haben wir die sonst üblichen Ausfälle erwartet und die Erwartungen traten ein“, weist Benger hin. Die Honigernte, sowie das große Interesse an der Bienenwirtschaft belegen laut Benger auch die Wichtigkeit der Bienenwirtschaft für die regionale Lebensmittelversorgung.