In der Motorsportszene ist der Name Hermann Waldy wohl jedem ein Begriff. Mit uns sprach er über seine Erfolge, seine Ziele, die Diagnose „Inkompletter Querschnitt“ und den harten Weg zurück in den Alltag.
Sein letztes Rennen fuhr das Urgestein der Motorsportszene Hermann Waldy am 26. September. Da der Feldkirchner seit 2014 mit seiner Krebskrankheit lebt, war für den 5. Oktober eine OP an der Wirbelsäule vorgesehen. Seitdem ist nichts mehr, wie es einmal war.

Großer Schock
„Es war für mich schlimm, dass ich fast nicht mehr gehen konnte, und schon Lähmungen an den Beinen hatte. Dadurch eine Operation der einzige Weg, um nicht komplett gelähmt zu werden“, so Waldy. Die Operation ist sehr gut gelungen, aber es war schon eine Beschädigung am Nervenstrang vorhanden, dadurch konnte er die Beine nach der Operation nicht mehr bewegen. „Aber wie man jetzt sehen kann, habe ich fast alle Funktionen wieder erlernen können, damit kann ich sehr gut leben.“ Vier Wochen verbrachte er im Krankenhaus, von Mitte Dezember bis Anfang März war der Motorsportler in der Gailtalklinik Hermagor auf Reha.

Pflegefall
„Nach meiner Operation war ich ein kompletter Pflegefall. Ich habe mich langsam „hochgearbeitet“. Vom Rollstuhl zum Rollator bis zu den Krücken. Jetzt schaffe ich es, mich ohne Gehhilfe fortzubewegen“, ist Hermann Waldy stolz. Eigeninitiative, Motivation, die gute Betreuung in der Gailtalklinik sowie die Unterstützung und der Beistand seiner Lebensgefährtin sowie seines Sohnes, der auch im Motorsport aktiv ist, haben ihn angespornt, auf diesem Weg zu bleiben. Mit Erfolg! „Ich lass mich nicht unterkriegen“ – eine klare Ansage eines erfolgreichen Motorsportlers.

Sein Ziel
Waldy ist „Internationaler Bergstaatsmeister“ sowie 8-facher Österreichmeister. Mit seiner „Formel 3000 Lola“ tourte er durch ganz Europa. Vor seiner Pensionierung war er 41 Jahre in der „Ara Schuhfabrik“ tätig. Was möchte er noch erreichen? „Mein Ziel ist es, 50 Jahre aktiv im Motorsport tätig zu sein. Dies ist unter anderem meine Motivation, täglich aufzustehen und zu kämpfen“. Ein Dank gilt seiner Familie, den Ärzten und dem Pflegepersonal, seinen Fans und Sponsoren.