Michael Brandstätter (48) aus Kirchbach im Gailtal war im Feber und März dieses Jahres insgesamt drei Wochen in Äthiopien unterwegs und zwar mit der Caritas Vorarlberg. Mit dabei auch Michael Zündel, er ist Obmann vom Verein „Schritte in Äthiopien“ und war schon mehrmals im Gailtal. Familie Brandstätter hat ein Kind als Baby aus diesem Land adoptiert, nämlich Yakob, welcher zwischenzeitlich schon neun Jahre alt ist.
Der Vorarlberger Michael Zündel fährt pro Jahr drei bis vier Mal nach Äthiopien, um bei seinen verschiedenen Projekten etwas weiter zu bringen. Neben dem Gailtaler Michael Brandstätter reiste auch noch ein Vorarlberger Ehepaar mit, sie sind im Optikbereich tätig sowie ein junger Zivildiener, welcher sich extra Urlaub genommen hat. Michael Zündel hat sogar den äthiopischen Führerschein, ein internationaler Führerschein ist in diesem Land leider nicht gültig. „In der ersten Woche unseres Aufenthaltes waren wir im Norden des Landes unterwegs“, erzählt Michael Brandstätter, welcher hauptberuflich im Sägewerk seines Bruders Ing. Andreas Brandstätter in Kirchbach beschäftigt ist. Im Norden regnet es etwas mehr und hier sind auch die meisten Touristen unterwegs. Gute Erinnerungen hat Michael auch noch an die Hauptstadt Addis Abeba und hier insbesondere dem Hotel „Zala“ bzw. dem Platz mit dieser Bezeichnung. Hier nahmen er und seine Frau Michaela (45) vor rund neun Jahren ihren Adoptivsohn Yakob entgegen, der direkt aus einem Kinderheim gekommen ist. Im gemeinsamen Haushalt gibt es auch noch Sohn Lorenz (14) und die beiden Geschwister verstehen sich sehr gut.
Gute Geister von der Caritas Vorarlberg auf dem Weg nach Afrika
Armer Süden
Der Süden von Äthiopien ist sehr arm und seit rund einem Jahr gibt es keinen Regen mehr. „Rund 20 Millionen Einwohner sind davon betroffen und alle sind sehr arm“, berichtet Michael Brandstätter, der auch viel alleine unterwegs war. „Angst braucht man allerdings keine haben, die Leute sind sehr nett und hilfsbereit“, sagt er. Sie gehen immer davon aus, dass „Weiße“ von einer Hilfsorganisation kommen und sind daher gern gesehene Gäste. Susanne und Hans aus Vorarlberg, sie waren im Auftrag der Caritas unterwegs, machten viele Sehtests, da sie Zuhause im Optikbereich angesiedelt sind.
Der Kirchbacher mitten unter der Bevölkerung, viele wollten seine Kamera
„Für uns ist eine Sehhilfe Selbstverständlichkeit, in Äthiopien gibt es sicherlich wenige Optiker“, weiß der Gailtaler zu berichten. Die beiden Vorarlberger haben eine Aktion mit „One Dollar Brillen“ ins Leben gerufen und der Erfolg gibt ihnen Recht. Herzliche Begegnungen gab es auch mit italienischen Missionaren und Priestern, welche sich ebenfalls in den Dienst der guten Sache stellen und hier tätig sind. Rund 70 % der Bevölkerung ist nämlich äthiopisch-orthodox, haben also einen christlichen Glauben.
Ein Kindergarten bzw. Schule in Äthiopien
Projekte
Schon mehrmals hat Michael Brandstätter in Kirchbach Benefizkonzerte für den Verein Schritte in Äthiopien organisiert und plant auch für die Zukunft ähnliches. „Wenn man sieht wie Kinder in einem Kindergarten auf einem Lehmboden unterrichtet werden, zerbricht es mir das Herz“, vertraut er uns an. Natürlich möchte er auch einmal seinen Adoptivsohn Yakob mit auf diese Reise nehmen: „Allerdings erst dann, wenn er alt genug ist und dies auch gerne möchte“, sagt er.
Von so einem Waisenhaus stammt auch Yakob, der Sohn von Familie Brandstätter
Demut und Bescheidenheit, diese Eigenschaften hat Michael Brandstätter mit auf den Weg nach Hause genommen und meint abschließend: „Wir wissen eigentlich gar nicht, wie gut es uns in Wirklichkeit hier bei uns geht“.
Der Vorarlberger Michael Zündel hat schon viel Erfahrung in Afrika