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Gespinstmottenbefall gesichtet

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Mittlerweile wurden auch im Bezirk Hermagor eingesponnene Bäume entdeckt. Wir sind der Sache nachgegangen und können beruhigen. Bei den weißen Netzen, die oft ganze Bäume verhüllen, handelt es sich um das Produkt der Gespinstmotte, welche ein alljährlicher Gast in unserer Region ist.

Grund für dieses skurrile Naturereignis ist jedoch die für Mensch und Tier vollkommen harmlose Gespinstmotte.

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Die Gespinstmotte

Die kleine Gespinstmotte zählt zu den Nachfaltern. Ihre Flügel sind ca. 2 cm lang und weiß – die zahlreichen schwarzen Punkten erzielen die charakteristische Flügelgestaltung der Gespinstmotte, sodass sie leicht erkannt werden kann.

Die Raupe der Gespinstmotte verwandelt sich nach der Verpuppung in eine weiße Motte mit schwarzen Punkten

Im Frühjahr werden zunächst die jungen Triebe und Knospen von den jungen Raupen gefressen, bis die ausgewachsenen Raupen schließlich auch die Blätter befallen. Bei einem starken Befall wird der Baum im Juni komplett eingesponnen und kahlgefressen. Ende Juni verpuppen sich die gestärkten Raupen innerhalb der Gespinste, bis sie schließlich als Schmetterling schlüpfen. Diese legen ihre Eier Ende August wieder auf geeignete Pflanzen und Bäume und der Kreislauf beginnt von vorne.

Raupenansammlung der Gespinstmotte

Bäume sterben nicht ab

Dipl. Ing. Wolfgang Faller vom Stadtgarten der Stadt Villach gibt zu dem starken Befall Entwarnung: „Interessanterweise ist heuer ein sehr starkes Mottenjahr. Eigentlich hätten wir gedacht nach dem strengen Winter und dem letztjährig schon starken Befall wird heuer nicht viel sein, aber so kann man sich täuschen. Im Normalfall sieht der Befall zwar unschön aus, stellt aber weiter keine Gefahr dar. Für Mensch und Tier sind der Falter und seine Raupen keine Gesundheitsgefährdung. Die befallenen Pflanzen erleiden logischerweise durch den Kahlfraß eine Schwächung, sterben aber nicht ab, sondern haben genug Reserven, um danach wieder auszutreiben.“

Gesehen am Seerundweg Pressegger See

Gespinstmotte richtig bekämpfen

Ein Gespinstmottenbefall ist ein sicheres Zeichen für zu große Trockenheit und die beste vorbeugende Maßnahme ist es, sie durch ausreichend Feuchtigkeit abzuschrecken. Ausgiebiges Beregnen des Gartens und regelmäßiges Besprühen von Zimmer- und Topfpflanzen reicht meist schon aus, um die Nachtfalter fern- und so von einer Eiablage abzuhalten. Sollten sich doch einmal Gespinstmottenlarven im Garten einnisten, sollte man zunächst umweltverträgliche Mittel anwenden. Mehrfaches Abspritzen und Gießen mit verdünntem Neemöl vertreibt die Plagegeister in der Regel. Brennnesseljauche funktioniert ebenfalls, riecht allerdings streng.

In Hart sind ganze Bäume verhüllt

 


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