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Im Vorjahr dreimal so viele Handy-Sünder wie Alko-Lenker

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In Kärnten wurden im Vorjahr mehr als 8.600 Lenker beim Handy-Telefonieren am Steuer erwischt und damit dreimal so viele wie Alkolenker, informiert der VCÖ.

Handy-Telefonieren am Steuer ist kein Kavaliersdelikt. Wer mit dem Handy am Ohr telefoniert, reagiert so schlecht wie ein Alko-Lenker mit 0,8 Promille, macht der VCÖ aufmerksam. Der VCÖ spricht sich für die Aufnahme von Handy am Steuer ins Vormerksystem sowie für verstärkte Kontrollen aus.

Pro Stunde ein Handy-Sünder

Allein im Vorjahr wurden in Kärnten laut Innenministerium 8.633 Vergehen gegen das Handy-Verbot geahndet. Im Schnitt wurde im Vorjahr in Kärnten etwa jede Stunde ein Handy-Sünder, verdeutlicht der VCÖ. Seit dem Jahr 2010 wurden in Kärnten mehr als 85.000 Vergehen gegen das Handy-Verbot am Steuer geahndet. Für Österreich zeigte eine Untersuchung, dass nur einer von 3.000 Handy-Sündern erwischt wird.

Im Blindflug unterwegs

„Viele meinen, Handy-Telefonieren beim Autolenken wäre ein Kavaliersdelikt. Dem ist aber nicht so. Wer mit dem Handy am Ohr telefoniert reagiert so schlecht wie ein Alko-Lenker mit 0,8 Promille“, verdeutlicht VCÖ-Sprecher Christian Gratzer. Telefonieren am Steuer verlängert die Reaktionszeit durchschnittlich um 0,5 Sekunden, das Schreiben von SMS oder Bedienen von Navigationsgeräten um etwa zwei Sekunden. Dieser Blindflug führt zu einem massiv verlängerten Anhalteweg, was im Ortsgebiet für Fußgänger und hier insbesondere für Kinder und ältere Menschen fatal ist. Neben „Don’t drink and drive“ ist auch die Devise „Don’t phone and drive“ zu beherzigen, betont der VCÖ.

Fatale Folgen…

Die derzeitige Strafe von 50 Euro wird den fatalen Folgen nicht gerecht. „Gerade im Ortsgebiet, wo Kinder unterwegs sind, ist die volle Aufmerksamkeit und Konzentration auf den Straßenverkehr wichtig“, betont VCÖ-Sprecher Gratzer. Der VCÖ tritt für die Aufnahme von Handy am Steuer ins Vormerksystem ein, so wie das bereits in zwölf EU-Staaten der Fall ist. In Kärnten wurden von der Exekutive im Vorjahr rund dreimal so viele Handy-Sünder wie Alkolenker (2.609) erwischt. Hoch ist auch die Zahl der Gurtenmuffel: 5.923 Übertretungen gegen die Gurtenpflicht wurden geahndet. Österreichweit war rund jeder dritte tödlich verunglückte Pkw-Insasse nicht angegurtet. Auch Schnellfahren ist in Kärnten weit verbreitet. Allein im Vorjahr wurden 459.872 Übertretungen des Tempolimits geahndet. „Zu hohes Tempo sowie Ablenkung und Unachtsamkeit waren im Vorjahr die Hauptursachen der tödlichen Verkehrsunfälle und für fast 60 Prozent der Verkehrstoten in Österreich verantwortlich“, weist VCÖ-Sprecher Gratzer auf die fatalen Folgen hin.


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