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Erfolgreiche Saurierfährtensuche

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Nach aufwendigen Grabungsarbeiten gibt der GeoPark Karnische Alpen die Ergebnisse der Saurierfährtensuche 2017 bekannt. Die wohl spannendste Aktion der letzten Jahre ist nun mit einem erstaunlichen Einblick in die Welt vor 285 Millionen Jahren und bedeutenden Funden beendet.

Mit der Abreise des wissenschaftlichen Grabungsleiters Dr. Sebastian Voigt vom Urweltmuseum Geoskop (Deutschland) am 12. Juli 2017 wurde das große Projekt beendet.

Am Äquator?

Viele ehrenamtliche Mitarbeiter trugen zum Erfolg bei und die Ergebnisse übertrafen die Erwartungen aller. Obwohl die effektive Grabungsfläche mit ca. 30 Quadratmetern sehr klein war, ermöglichen schon die vorläufigen Ergebnisse für unsere Region einen erstaunlich umfassenden Einblick in die Welt des frühen Perms. Damals lag das Obere Gailtal in Äquatornähe und war Teil des Großkontinents Pangäa.

Prunkstück mit Fährten

 

Der alle Mühen entschädigende Fund wurde in den letzten Arbeitstagen gemacht. Mit Hilfe des gesamten Grabungsteams und der Bergbauern von der Dobra konnte eine ca. 1,5 m2 große Platte mit einer wunderbar erkennbaren Fährtenfolge von Amphisauropus geborgen werden. Diese Platte wird im Geoparkzentrum in Dellach verwahrt und wird nach Konservierungsarbeiten das Prunkstück der nächsten Sonderausstellung im GeoPark-Besucherzentrum sein.

Die Mühen haben sich ausgezahlt!

Die ,,große Platte“ ist das Juwel des aufwändigen Projekts

Erstaunlich war neben der Vielfalt der Funde (ca. 20 verschiedene Spuren und Marken konnten identifiziert werden) auch deren Häufigkeit. Von Amphisauropus allein wurden über 300 Hand- bzw. Fußeindrücke beobachtet. Dieser Fährtentyp war in einzelnen Lagen so häufig, dass regelrechte Trampelflächen freigelegt werden konnten. Neben den Fährtenabdrücken der sechs verschiedenen Ursauriern, den ältesten Nachweisen von vierfüßigen Landlebewesen im heutigen Alpenraum, wurden in der sogenannten Laas-Formation viele Zeugnisse gefunden, die helfen, das damalige Ökosystem zu rekonstruieren.

„GeoTrAC“

Nach einer Umsetzungsmöglichkeit der Grabung suchte Geoparkleiterin Gerlinde Krawanja-Ortner seit 2013, als die ersten Funde an der Grabungsstelle gemacht wurden. Diese Möglichkeit ergab sich mit der Genehmigung des grenzüberschreitenden Italien-Österreich-Interregprojekts „GeoTrAC“, das vom Europäischen Fond für regionale Entwicklung (EFRE), vom Land Kärnten und von der Region finanziert wird.

Das fleißige Grabungsteam

 


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