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Channel: Gailtal Journal
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Zwischen Bits und Bytes

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Viele träumen davon, zwei aus dem Gailtal haben es geschafft: Mit gerade einmal 28 Jahren arbeiten Stefan Lederer aus Reisach und Gerald Zankl aus Jenig in einem innovativen Zukunftssegment.

Was vor drei Jahren auf der Universität in Klagenfurt begann, ist heute wahrlich eine Erfolgsstory. „Bitmovin“ ist ein Start-up Unternehmen mit Sitz im Lakesidepark Klagenfurt und spezialisiert auf Video-Lösungen. Die drei Gründer Christopher Müller, Christian Timmerer und Stefan Lederer haben eines vorgemacht: Wie man mit einer Idee international erfolgreich werden kann.

Gailtal Journal: Wie konnte euer Unternehmen so
erfolgreich sein?
Stefan Lederer: Die bitmovin-Gründer arbeiten schon seit 2010 an dem Thema. Ich habe damit bei einem Praktikum bei Dolby in Los Angeles begonnen, und das Thema anschließend in meinem Doktorat an der Uni  Klagenfurt vertieft. Meine Mitgründer arbeiten teilweise noch länger an dem Thema. Wir haben dann gesehen dass wir hier eine Möglichkeit haben Produkte in einem Unternehmen zu entwickeln, und wurden erstklassig von den Institutionen in Kärnten unterstützt. Es ist ein täglicher Lernprozess aus einer Idee marktreife Produkte zu entwickeln, die sich auch vom Mitbewerb abheben und für unsere Kunden nützlich sind. Dies haben wir nun geschafft.

Was genau darf man sich unter den Produkten des Unternehmens Bitmovin vorstellen?
Gerald Zankl: Wir bringen Videos 100x schneller ins Internet als unsere internationale Konkurrenz und sind damit weltweit am schnellsten. Unser Hauptaugenmerk liegt auf Plattformunabhängigkeit, Qualität und Ladezeiten. Wir bieten die Technologie um Videos auf allen Geräten – angefangen von Desktop-PCs, Tables, Stmartphones bis hin zu SmartTVs – flüssig und ohne Ladezeiten abzuspielen.

Die Banken halten sich momentan sehr bedeckt und es ist schwierig zu Kapital zu kommen?
Lederer: Es ist natürlich nicht einfach, die Produktentwicklung ist aufwändig und teuer, als Startup bekommt man keine Kredite von Banken. Wir haben mit verschiedenen Projekten zu Beginn das notwendige Kapital für den Start erarbeitet, und bekamen anschließend verschiedene Förderungen vom Land, Bund und der EU. Ein wichtiger Schritt war dann,  dass wir mit der SpeedInvest und der Constantia Industries 2014 zwei kompetente Investoren für uns gewinnen konnten.

Von der Idee zum Erfolg – bitte nennt uns eure wichtigsten wirtschaftlichen Kennzahlen?
Zankl: Derzeit beschäftigen wir am Hauptsitz in Klagenfurt 18 MitarbeiterInnen. Der Großteil davon ist in der Entwicklung und im Sales tätig. Wir konnten heuer wichtige Kunden gewinnen und unsere Produkte weiterentwickeln. Aktuell expandieren wir in die USA. Dort werden wir 2016 ein Verkaufsbüro eröffnen und dafür suchen wir noch kompetente MitarbeiterInnen im Sales und Marketing sowie in der Entwicklung um 2016 weiter zu wachsen.

Wo kommen wir Konsumenten mit bitmovin, wahrscheinlich unbewusst, in Kontakt?
Zankl: Unsere Produkte sind oft „unter der Motorhaube” von bekannten Namen verbaut. In Österreich setzen derzeit das Video-Portal www.flimmit.com und KRONEHIT auf bitmovin. Mit der Weiterentwicklung unserer Produkte können in Zukunft kleinere Unternehmen, wie beispielsweise Tourismusportale, ebenfalls einfach auf unsere Video-Lösungen setzen.

Stichwort Silicon Valley: Hier dabei zu sein war ein riesen Erfolg – warum?
Lederer: Die Leute und Firmen im Silicon Valley wissen sehr gut wie man mit einem jungen Unternehmen international Erfolg hat. Wir hatten das Glück hier im Silicon Valley bei YCombinator teilzunehmen, ein weltweit führendes Accelerator-Programm das jungen Unternehmen hilft und schon bekannte Firmen wie DropBox und AirBnB hervorbrachte.

Wie wird die bitmovin Erfolgsgeschichte weiter gehen?
Zankl: Der Video-Markt boomt und hat ein prognostiziertes Wachstum von mehr als 30 Prozent, und das jedes Jahr. Im Jahr 2019 werden 80 Prozent des weltweiten Internet-Traffics durch Video verursacht. Der Trend ist sehr gut für uns. Wir möchten in Europa weiter wachsen und unsere Marktposition in den USA stärken.

Ihr seid unterwegs zwischen Flughäfen und Präsentationen, was verbindet euch noch mit eurer Heimat?
Lederer: Es ist schon spannend viel von der Welt zu sehen und international aufgestellt zu sein. Aber es ist für mich persönlich immer schön in die Heimat zurück zu kommen, hier wohne ich, kenne ich die Leute, habe Freunde und gehe auch hier am liebsten fort.
Zankl: Weltweit unterwegs zu sein aber trotzdem die meiste Zeit in Kärnten verbringen zu können ist eine Situation die ich sehr genieße. Mit dem Gailtal verbinden mich Familie, Freunde, Skifahren und das sehr gemütliche und ausgedehnte Feiern der Gailtaler.

Stefan Lederer und Gerald Zankl


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