Im rötlichen Licht der aufgehenden Sonne leuchteten die schneebedeckten Berggipfel des Oberen Gailtales, als sich der Obmann des OEAV Obergailtal-Lesachtal, Sepp Lederer, aufmachte, um die Startvorbereitungen für den ersten MTB-Grenzmarathon zu treffen.
Gerade rechtzeitig vor den großen Niederschlägen war die Markierung der 57,2 Kilometer langen und mit fast 2.000 Höhenmetern Anstieg recht anspruchsvollen Strecke gelungen. Nach dem Einverständnis der vielen verständnisvollen Wegbesitzer und nach dem Vorweisen einer entsprechenden Veranstalter-Versicherung stand einem Start bei prachtvollem Herbstwetter nichts im Wege.
64 internationale Teilnehmer
Vorweg wäre zu sagen, dass Chefkoch Gustl Berdnik schon am Vortag den ÖAV-Freizeitpark mit dem Duft herrlicher Nudelsoßen erfüllt hatte, nach der Zielankunft sollten die 64 gemeldeten Mountainbiker aus Belgien, Italien und Österreich in den Genuss dieser italienischen Spezialitäten kommen. Pünktlich um acht Uhr erfolgte der Start. Die Meute stürmte los. Der Großteil der Teilnehmer wollte seinen Körper bis aufs Äußerste fordern.
Hartes Training
Man hatte auf der Strecke trainiert, kannte die Tücken des langen Aufstieges von der Talsohle in Stranig (630 m) vorbei an der Straniger Alm bis auf die Waidegger Höhe in 1.793 m Seehöhe. Die Abfahrt vorbei an der Waidegger Alm zur Achornach Alm (1.532 m) war rasant und beinahe erholsam. Nun erwies sich eine Tragepassage steil hinauf zur Ochsen Alm als echter Wadelbeißer. Es brauchte einige Zeit, bis sich der Körper wieder auf die Tretbewegungen des fahrbaren Untersatzes gewöhnte. „Gottseidank ging es dabei eher gemächlich weiter zur Zollnersee Hütte (1.741 m), wo die Hüttenwirtsleute Toni und Maria staunend bei ihrer Labe Station warteten. Herzlichen Dank!“, so Sepp Lederer.
Nicht Ortskunding
Nach nicht einmal zwei Stunden war der Schnellste da und hatte natürlich keine Zeit für eine kurze Rast. Vielleicht wäre es für ihn doch besser gewesen, auf seinen ortskundigen Verfolger und später Schnellsten zu warten, weil er sich irgendwo trotz perfekter Markierung verirrte, auf dem Karnischen Höhenweg 403 landete und frustriert aufgeben musste.
Lohn für die Arbeit
Der Streckenteil von der Zollner Alm hinab zur Oberen und Unteren Bischof Alm verlangte volle Konzentration, wollte man in den steilen Abfahrten nicht stürzen. Tal auswärts durch den Kronhofgraben waren die Gedanken schon beim letzten, grauenhaften Aufstieg von der Dolling zum Kuhloch auf der Missoria Alm. Noch einmal mussten 200 Höhenmeter mit letzter Kraft geschafft werden. Die genussvolle Abfahrt zuerst über eine Wiese und später über den breiten Forstweg nach Mauthen war für alle der Lohn harter sportlicher Arbeit.
Gratulation an die Schnellsten
Dass man die Schnellsten nicht bremsen sondern nur bestaunen konnte, war von vornhinein klar. Dies waren bei den Herren Manuel Zankl (03:10:05 Std.), Michael Steiner (03:28:36 Std.) und Markus Gassmayer (03:36:19 Std.) sowie bei den Damen Anita Zankl (04:03:09 Std.), Lisa Klauss (04:25:59 Std.) und Sylvia Rauter (04:45:39 Std.).

Powerfrau: Anita Zankl
Als der Letzte nach 07:15:10 Stunden im Ziel war, gab es lauten Applaus und die noch lautstärkere Forderung nach Fortsetzung dieser Veranstaltung im nächsten Jahr.