Munki, die Katze von Maria und Vinzenz Rauscher, wagte im heurigen Sommer ein Abenteuer der besonderen Art.
Sieben Wochen lang war sie alleine auf dem Heimweg von der Egger Alm nach Egg unterwegs.
Todgesagte leben länger
Munki hatte es schon als Kätzchen nicht einfach! Sie wurde von Familie Rauscher in Egg aufgenommen, nachdem sie von ihrer Wildkatzenmutter zurück gelassen wurde. In gewisser Weise ist Munki immer wild geblieben, denn Fremde akzeptiert der fünfjährige Kater nicht so ohne weiteres.
Urlaub auf der Alm
Familie Rauscher wollte heuer im Sommer eine Woche durchgehend auf der Egger Alm verbringen. Nur: Wohin mit dem Kater? Also dann: mit auf die Alm! Ein Tapetenwechsel kann doch nicht schaden. Munki sah das anders. Durch die Autofahrt auf die Alm war der Kater ängstlich und verunsichert. Ein nächtliches Zusammentreffen mit einer Wildkatze auf der Alm bewegte Munki dazu, die Flucht zu ergreifen und sich einen „sicheren Platz“ in einem Wurzelstock nahe der Almhütte zu suchen. Maria und Zenz versuchten die Katze einzufangen; mit Käfig, Katzenleine, Lebendfalle – ohne Erfolg. Schlussendlich flüchtete der Kater endgültig von der Alm.
Langes Warten
Die Kinder und Enkelkinder von Maria und Zenz waren besonders traurig über den Verlust des Katers. Im Internet und in Zeitungen, sowie über viele persönliche Kontakte und Gespräche wurde nach dem Ausreißer gesucht. Leider ohne Erfolg. „Nachts, bei schlechtem Wetter, habe ich oft an den Kater gedacht. Wo er wohl sein würde? Wir waren der Meinung Munki würde nie wieder kommen“, erzählt Maria. Nach knapp sieben Wochen stand der Kater wieder wie selbstverständlich im Wohnzimmer und bettelte nach Futter. Er war zutraulich wie zuvor, nur etwas magerer.
Dr. med. vet.
Herbert Ladstätter
Es ist nicht ungewöhnlich, dass Katzen nach langer Zeit wieder nach Hause kommen. Sie haben ein „internes GPS“ eingebaut. Mir sind Fälle bekannt, wo Katzen viele Kilometer weit, z.B. von Klagenfurt bis Hermagor wandern. Eine Katze soll nach 12 Jahren wieder zurück gekommen sein. Das ist schon die Ausnahme. Aber nach einigen Wochen bis zu einem halben Jahr ist das des Öfteren der Fall. Unterwegs werden die Tiere zu Selbstversorgern. Sie fressen Vögel, junge Säugetiere, Mäuse oder suchen Futterstellen von anderen Tieren auf. Sie sind wahre Überlebenskünstler.