Eine Familie widmet sich der Kultur, dem Brauchtum, dem christlichen Glauben und dem Ortsleben.
Sei es die Blasmusik, die Volksmusik-Akademie, das Johann Lexer-Geigenbaumuseum, der Blumenschmuck auf dem Dorfplatz, die Lesachtaler Brotkultur, der Kirchen- und Gemischte Chor, die Lesachtaler Kulturplattform, die Pfarrgemeinde und der Marienpilgerweg. In all diesen Initiativen und Bereichen sind Mitglieder der Lexer-Familie ehrenamtlich und führend tätig.

Nebenbei organisiert Werner für die Lesachtaler Bevölkerung und vor allem für die Schüler des Bildungszentrums Lesachtal Konzerte mit klassischer Musik. Ein großes Anliegen ist es ihm, die Jugend wieder zum Zuhören – auch von leiser Musik und Worten – zu animieren
Leben für die Kultur
Nicht nur die Brüder Helmut, Gerhard und Werner Lexer engagieren sich im musikalischen und gesanglichen Bereich, haben leitende Funktionen inne und lieben das Lesachtal. Auch deren Gattinnen Linde, Helga und Maria sowie Schwester Greti und Nichte Hannelore unterstützen diese Initiativen und sind selber in vielen Bereichen ehrenamtlich tätig. Hier ein Auszug aus den Tätigkeiten der drei Lexer-Brüder: Gerhard leitet bereits seit nunmehr 42 Jahren die Trachtenkapelle Liesing, Gerhard war auch in den Siebziger und Achtziger Jahren Kapellmeister der 1. Österreichischen Grenzschutz-Musikkapelle. Er ist seit mehr als 50 Jahren aktives Mitglied im Kirchenchor und im Gemischten Chor Liesing. Helmut, langjähriger Kapellmeister der Bundesmusikkapelle Jenbach/Tirol, spielt schon mehr als 60 Jahre in der Trachtenkapelle Liesing und führt die Besucher in dem von ihm, seinen Geschwistern Gerhard, Werner und Greti sowie Hans Guggenberger initiierten und errichteten Johann Lexer Geigenbaumuseum. Die Holzschnitzarbeiten, die Helmut anfertigt, haben es schon bis auf die EXPO-Weltausstellung 2015 in Mailand geschafft. Werner, der jüngste der Lexer-Geschwister, widmet seine Freizeit ebenfalls seit mehr als 50 Jahren der Trachtenkapelle Liesing, der Lesachtaler Kulturplattform, der Volksmusik-Akademie Lesachtal, dem AlpenKammerMusik-Projekt, dem Marienpilgerweg und der „Brot fürs Leben“-Spendenaktion.

Werner und seine Geschwister gestalteten einen Bildband über die vielfältigenBegabungen ihres Vaters Johann Lexer. Dieses Buch ist exklusiv im Johann Lexer Geigenbaumuseum erhältlich
Bis in die Welt hinaus
Freude an der Musik, dem Gesang, der Kultur, dem Brauchtum, dem Dorfleben und ein tief verwurzelter christlicher Glaube sind die Hauptmotive für ihr Engagement in diesen vielen Bereichen. Aber nicht nur die örtlichen Kulturangebote im Lesachtal werden von den Mitgliedern der Familie Lexer federführend getragen. Erst kürzlich war eine Abordnung der Familie bei der weltgrößten Ausstellung zeitgenössischer Kunst in Kassel/Deutschland, bei der auch ein berühmtes Mitglied des Lexer-Geschlechts aus dem Lesachtal neben den Brüdern Grimm im Mittelpunkt stand.
documenta 14
Die documenta 14 ist die 14. Ausgabe der documenta, einer der weltweit bedeutendsten Reihen von Ausstellungen für zeitgenössische Kunst. Die erst im September 2015 eröffnete Grimmwelt ist der jüngste Neuzugang zur bemerkenswerten Kasseler Museumslandschaft und ist ein wichtiger Teil der documenta 14. Auf dem Weinberg gelegen, widmet sich das Museum dem Leben, dem Werk und der Zeit der Brüder Grimm.
Vom Lesachtal nach Kassel
Prof. Dr. Matthias von Lexer (1830-1892) aus dem Lesachtaler Lexer-Geschlecht, war einer der bedeutendsten Mitarbeiter der Brüder Grimm und Fortsetzer des von den Brüdern Grimm initiierten Deutschen Wörterbuches. So war es natürlich für die Brüder Helmut und Prof. Werner Lexer sowie deren Gattinnen Linde und Maria ein Ehren- und Pflichtbesuch in Kassel. Geführt wurde die Familie Lexer vom documenta-erfahrenen Ehepaar Herbert und Renate Krug aus Baunatal/Kassel.
„Der kleine Lexer“
Mit dem „Kärntischen Wörterbuch“ und dem „Mittelhochdeutschen Handwörterbuch“ hat Lexer seine große Begabung für lexikalische Arbeit aufgezeigt. Es war daher nicht verwunderlich, dass Salomon Hirzel ihn als Mitarbeiter am „Deutschen Wörterbuch“, das die Brüder Jakob und Wilhelm Grimm begonnen hatten, zu gewinnen versuchte. 1885 erhielt Lexer das Ritterkreuz des Verdienstordens der bayerischen Krone und damit den persönlichen Adel. In der erstaunlich kurzen Zeit von zehn Jahren hat Lexer das dreibändige „Mittelhochdeutsche Handwörterbuch“ (1878) zustande gebracht. Einen Auszug aus diesem umfangreichen Werk veröffentlichte Lexer 1881 als „Mittelhochdeutsches Taschenwörterbuch“, in Studentenkreisen „Der kleine Lexer“ genannt, und ist für jeden, der Germanistik studiert, eine Pflichtlektüre, die heute noch genauso Gültigkeit hat.