Österreichweit leiden etwa 400.000 bis 600.000 Menschen an Diabetes mellitus. Viele davon wissen es (noch) nicht. Wird diese Krankheit frühzeitig erkannt, kann eine gezielte Behandlung wie eine Änderung des Lebensstils viel bewirken. Interessierte sollten sich daher den Diabetes-Tag am 12. November 2017 im LKH Laas vormerken.
Vom Diabetestyp 1 sind zumeist jüngere Menschen, Kinder und Jugendliche, betroffen. Die Auswirkungen des Insulinmangels äußern sich in vermehrtem Durstgefühl, öfterem Harnlassen, Abgeschlagenheit, Müdigkeit, Gewichts- und Muskelverlust bis hin zu nachlassendem Sehvermögen. Der Diabetestyp 2 betrifft eher mittlere bis ältere Menschen, er wird fälschlicherweise auch als Altersdiabetes bezeichnet. Denn immer öfter sind auch Jugendliche oder junge Erwachsene mit Übergewicht davon betroffen. Wobei vielfach spezifische Beschwerden, wie man sie bei Diabetes 1 kennt, fehlen. Oft wird der erhöhte Blutzuckerwert erst bei der Behandlung von Erkrankungen, bei Unfällen, diversen Infektionen oder im Zuge von Gesundenuntersuchungen entdeckt.
Umfassende Information
„Es geht darum, Patienten mit Diabetes mellitus (1 und 2) über die neuesten Behandlungsmethoden und Vorbeugungsmöglichkeiten zu informieren“, erklärt Primarius Dr. Johannes Hörmann vom LKH Laas. Durch die Info – Veranstaltung könne ein wichtiger Motivationsschub zur Lebensstiländerung und Therapieoptimierung ausgelöst werden. „Gerade das verlangt bekanntlich viel Disziplin“, weiß Hörmann. An diesem Info-Tag warten zudem hochinteressante medizinische Vorträge. Eine Ausstellung von Diabetikerbedarf, diversen Messgeräten, Insulinpumpen, sowie eine umfassende ernährungsmedizinische Beratung erwarten die Besucher. Die Einladung richtet sich genauso an Gesundheitsbewusste, die sich einfach informieren oder vorbeugen wollen.
Diabetes – eine Volkskrankheit?
Hörmann: „Ja, leider. Dabei ist Diabetes alles andere als harmlos. Wer mit 50 diese Diagnose bekommt, verliert sechs Jahre seines Lebens. Diabetiker brauchen eine gute Information und Schulung, damit sie lernen, mit dieser Erkrankung im Alltag gut leben zu können. Dazu braucht es aber viel Selbstkontrolle und Planung“. Doch wie kann man vorbeugen? „Absolut wichtig sind Normalgewicht, regelmäßige Bewegung, dazu eine bewusste Ernährung mit viel Gemüse und den richtigen Kohlenhydraten. Diabetes ist anhand der Blutzuckermessung leicht erkennbar. Bei Risikopatienten, die rauchen, viel essen, hohen Blutdruck und schlechte Blutfette aufweisen, dazu eine ungünstige Familienanamese mitspielt, kann Diabetes schon bis zu fünf Jahren vor dem Ausbruch vorhergesagt werden. Ändern solche Diabetesgefährdeten rapid ihre Lebensweise, können sie die Krankheit hinauszögern oder gar verhindern. Wir bieten auch in diesen Fällen unsere Hilfe an“. Diabetesberaterin Karin Schmid dazu: „Meine und unsere Aufgabe ist es, den Patienten das Grundwissen über Diabetes zu vermitteln, was dies bedeutet, was passiert, worauf zu achten ist und welche Folgeerkrankungen drohen. Dazu helfen wir den Betroffenen im Umgang mit medizinischen Geräten, wie etwa Insulinpumpen oder Messgeräten und motivieren die Patienten zu einem offensiven Umgang mit Diabetes“.