„Unsere Marterln sind sichtbare Zeichen unserer Volkskultur. Sie wollen wir erhalten, pflegen und in Szene setzen. Das ist lebendige Kultur, ist gelebter Heimatstolz in den Tälern und Gemeinden“, sagt LR Christian Benger bei seinem Besuch am Nassfeld.
Dort musste das Überlacher Kreuz saniert werden, nachdem es durch den letzten Winter fast gänzlich zerstört worden war.
Materln als sichtbares Zeichen regionaler Identität
Im Jahr der Volkskultur geht es laut Benger um Förderungen, die Brauchtum, Traditionen und kulturelles Erbe erhalten. „Marterln sind ein sichtbares Zeichen unserer regionalen Identität und gehören zur unverwechselbaren Kultur Kärntens. Ich sehe diese Förderung als Heimatpflege“, erklärt Benger. Deshalb wurde heuer auf seine Initiative hin die „Marterlförderung“ ins Leben gerufen. 50.000 Euro sind im Topf gelegen und nun für die Sanierung von insgesamt über 30 Marterln verwendet worden. Diese wurden mit einer Gesamtsumme von über 200.000 Euro renoviert. Vor allem Firmen aus dem jeweiligen Umkreis wurden beschäftigt und örtliche Künstler mit der Gestaltung beauftragt. „Das ist ein Mehrfachnutzen für die Volkskultur, für die Betriebe in den Tälern und Gemeinden und für die Bevölkerung“, weist Benger auf Grund der hohen Investitionssumme hin. Daher wird Benger die Marterl-Förderung um weitere 30.000 Euro aufstocken. „Es liegen noch viele Anträge vor. Die Investitionen rechtfertigen die Unterstützung“, so Benger.
Saniertes Überlacher Kreuz
Das Überlacher Kreuz, das nun am Nassfeld wieder hergestellt werden konnte, wurde in der Nassfeld Kapelle direkt auf der Passhöhe untergebracht, wo es geschützt ist und nicht wie bisher den Witterungsverhältnissen ausgesetzt ist. Denn die Schneeverhältnisse im letzten Winter haben dem Kreuz stark zugesetzt. Im August im Rahmen des Nassfeldkirchtages wurde das Kreuz nach der Sanierung auch gesegnet.
Beherbergt in der Nassfeldkirche
Die Nassfeldkirche wurde 1916 von den Salzburger Freiwilligen Schützen zur Erinnerung an die Gefallenen der Infanteriedivision 92 erbaut. An derselben Stelle war ein Jahr zuvor ein Holzkirchlein zur Erinnerung an 42 Lawinentote vom 12. März 1915 errichtet worden. Die Gedächtniskapelle liegt auf 1.528 Meter Höhe. Die Kapelle ist seit 1926 im Besitz des Alpenvereins und wurde 1948 im Zuge einer Restaurierung neu eingedeckt und verschindelt. 1996 wurde die Nassfeldkirche mit Lärchenschindeln neu eingedeckt und Glasfenster angebracht. 2009 wurde der Kirchenvorbau verglast.