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Ein Abend der Superlative

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Es hat bereits Tradition, dass die WKK Hermagor im Jänner zum Wirtschaftsempfang einlädt. Zahlreiche Unternehmer und Persönlichkeiten aus Politik sowie Behördenvertreter sind der Einladung der WKK gefolgt und trafen sich zum Wirtschaftsempfang 2018.

Hauptthemen waren die überfälligen Infrastrukturmaßnahmen und klare Aufträge an die Politik. Die aktuelle Wirtschaftsentwicklung im Tal ist zufriedenstellend, der Fremdenverkehr läuft gut. „Aber, während die Wirtschaft generell anspringt und die Steuereinnahmen steigen, werden die Täler  kaputt gespart. Ein normales Wirtschaften ist fast nicht mehr möglich“, erklärt Hannes Kandolf in seiner Ansprache.

Klare Worte von Hannes Kandolf

Straßenproblematik

Katastrophale, teilweise gesperrte Straßen und mangelnder Glasfaserausbau bremsen die Wirtschaft im Gailtal. „So kann man nicht konkurrenzfähig sein“, wettert Bezirksstellenobmann KommR. Hannes Kandolf. „Es gibt gute Betriebe und Schulen, aber schlechte Straßen- und Internetverbindungen.  Gleichzeitig wurde dem oberen Gailtal die Bahn weggespart. Kein Wunder, dass junge Menschen abwandern“, so sein klares Statement.

Forderungen nach Infrastruktur und Fachkräften – waren Schwerpunkt der Ausführungen von Wirtschaftskammerpräsident Jürgen Mandl, als auch von Bezirksstellenobmann KommR Hannes Kandolf.

Resümee

„Reizthemen sind die, für viel Geld zubetonierten, Busbuchten im Gailtal. Statt notwendiger Sanierung der Straßen wird die L33, Kreuzner Landesstraße, die wichtigste Querverbindung zum Drautal und Anschluß an die Tauernautobahn, für LKW gesperrt. Die Plöckenstraße ist Dauerpatient und wird als wichtigste Verkehrsroute nach Italien gröblichst vernachlässigt“, so Kandolf „Die Gailtaler, ob Unternehmer oder Mitarbeiter haben seit Generationen aufgebaut und ihre Steuern bezahlt. Jetzt muss einmal Steuergeld ins Tal zurückkommen damit diese überfälligen Investitionen stattfinden können. Auch Sanierungen schaffen Arbeitsplätze,“ fügt Jürgen Mandl hinzu.

Paul Groder, Hannes Kandolf und Jürgen Mandl

 „Die Täler sind das Herzstück“

So mahnt auch Bischof Alois Schwarz in einem aktuellen Interview und fordert, die Infrastruktur genauer in den Blick nehmen, damit wir die Menschen in den Tälern nicht als den Rand sehen, sondern als Herzstück. „Fleiß, Einsatzbereitschaft und Fachwissen müssen sich sowohl für Unternehmer, als auch für Mitarbeiter wieder lohnen“, sagt KommR Kandolf abschließend.

Hansjörg Mattersberger präsentierte das Erfolgsmodell Dolomitenbank Osttirol-
Westkärnten. Ein Beweis dafür, dass sich Mut und Einsatzbereitschaft lohnen.

Mut lohnt sich!

Dass sich Mut und Einsatzbereitschaft lohnen, beweist auch das Team der Dolomitenbank Osttirol-Westkärnten. Vorstandsvorsitzender Hansjörg Mattersberger präsentierte das „Modell Dolomitenbank“. Die eigenständige Regionalbank, welche zu 100% den Menschen der Region gehört, hat vor rund zwei Jahren den Schritt gewagt – und gewonnen. „Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünscht für diese Welt“ (Mahatma Gandhi) – mit diesem Spruch gab Herr Mattersberger den ein oder anderen Anwesenden einen Denkanstoß für das Neue Jahr 2018.

Das Gailtal Journal freute sich sehr darüber, gemeinsam mit solch starken Partnern eine derartige Veranstaltung sponsern zu dürfen
(c)Facebook/Christina Ball

Neben der Dolomitenbank war auch die Brauunion sowie das Gailtal Journal Sponsor des Abends. Nach dem offiziellen Teil ging es über zum gemütlichen Beisammensein bei einem schmackhaften Buffet – ausgeführt vom Gasthof Lenzhofer.

Neues aus der Wirtschaftspolitik

 

Das Land braucht Investitionen.

  • Investitionen in die Infrastruktur
  • Investitionen bei den Betrieben
  • Investitionen in Aus- und Weiterbildung (Fachkräfte)

 

Nur so wird es Wirtschaftswachstum und neue Jobs geben.

Wirtschaftswachstum und sichere Arbeitsplätze sind schon immer die Kernanliegen der Kärntner Sozialpartner gewesen. Deshalb haben sich WK und AK in der „Roadmap 2017/2020 – Beschäftigungs- und Wirtschaftspolitik“ auf gemeinsame Vorschläge zur Kärntner Wirtschaftspolitik geeinigt.

 

Im Zusammenhang mit den angekündigten Betriebsschließungen und Jobabbau bei langjährigen Traditionsfirmen wie Hobas, Embatex oder Modine hat die WKK vorgeschlagen, die Landesregierung möge einen Kärntner Infrastrukturkataster erstellen:

  • Was sind die wichtigsten Maßnahmen um unsere wirtschaftlichen Lebensadern, die Straßen, zu erhalten?
  • Wie geht es mit dem Ausbau des Schienennetzes im Zentralraum weiter?
  • Wo sind die nächsten Investitionen, um rasch eine flächendeckende Breitbandanbindung zu erreichen?
  • Welche Investitionen sind notwendig, um eine sichere Stromversorgung zu garantieren? Wann erfolgt der 380 kV Lückenschluss?
  • Wie sichern wir die Trinkwasserversorgung im Mittelkärntner Raum? Stichwort Wasserschiene!
  • Welche Infrastruktur-Investitionen sind im Wasserbau und im Umweltschutz geplant?

 

Gleich wichtig wäre auch eine Aufstellung der geplanten betrieblichen Investitionen in einem Betriebsinvestitionskataster, die in einem behördlichen Genehmigungsverfahren stecken oder durch Bürgerinitiativen oder Naturschutzbeiräte be- oder verhindert werden:

  • Wie viel Millionen an privaten Investitionen werden verhindert, weil die Bezirkshauptmannschaften bzw. die Abteilungen der Landesregierung keine genügende personelle Ausstattung haben? Allein 60 Mio. stocken wegen fehlender Mitarbeiter in der Abteilung 7!
  • Warum stockt die Installierung von Allroundsachverständigen in den BH?
  • Warum gibt es immer noch keinen Unternehmer- bzw. Verfahrensanwalt?
  • Warum akzeptiert die Regierung Personen im Naturschutzbeirat, die jegliche Entwicklung im ländlichen Raum behindern?
  • Warum scheitern Investitionen in erneuerbare Energien – Windkraft, Photovoltaik – trotz gewidmeter Flächen immer am Einspruch der Sachverständigen bzw. des Naturschutzbeirates?

 

Die aktuellen Konjunkturumfragen belegen, dass mit anspringenden Konjunktur die Kärntner Unternehmerinnen und Unternehmer sich mit einem eklatanten Fachkräftemangel konfrontiert sehen. Umso wichtiger sind Investitionen in Aus- und Weiterbildung.

 

Forderungen „Wirtschaft bildet

 

Neben der Interessenvertretung und dem Unternehmerservice ist die Wirtschaftskammer einer der wichtigsten Bildungsakteure in Kärnten. Das Erfolgsmodell der dualen Ausbildung soll nun der zentrale Bildungsstandard in Österreich werden. Seit der Jahrtausendwende hat die Wirtschaftskammer aus Mitgliedsbeiträgen mehr als 50 Millionen Euro in Kärntner Bildungseinrichtungen investiert. Im Bereich der Bildung bietet die WK eine Vielzahl von Services und Bildungsmöglichkeiten, die ohne die Beiträge der Wirtschaft nicht denkbar wären. Zu diesen Leistungen gehören:

  • WIFI Kärnten 000 Teilnehmer, 2.500 Kurse, 8 Standorte
  • Test- und Ausbildungszentrum (TAZ)

Seit der Eröffnung 2012 wurden 20.000 Jugendliche getestet.

  • Talenteakademie
    Diese Initiative betreut 89 zukünftige Staats-, Europa- und Weltmeister.
  • Meisterprüfungs- und Lehrlingsstelle

4.000 Lehrverträge pro Jahr, 3.200 Lehrabschlussprüfungen pro Jahr. Internationale Schule

Die WK unterstützt die Internationale Schule mit rund 400.000 Euro pro Jahr.

  • Volkswirtschaftliche Gesellschaft

Sie organisiert jährlich 12 öffentliche Vorträge mit über 1.200 Teilnehmern und hält mehr als 100 Schulvorträge.

Lehre NACH Matura

Die duale Ausbildung soll der zentrale Bildungsstandard in Österreich werden. Nach den Vorstellungen der Wirtschaft könnte Kärnten demnach die österreichische Modellregion für die „Lehre nach der Matura“ werden. Eigene Berufsschulklassen für Maturanten sollten geführt werden. Eine großangelegte Imagekampagne und eine Vielzahl von Maßnahmen der Berufsorientierung werden benötigt. Mit einer Änderung der rechtlichen Grundlagen könnte die Möglichkeit geschaffen werden, die Berufsschulausbildung einzelner Lehrberufe an Einrichtungen der Wirtschaftskammer (z.B. WIFI, Innungen) zu übertragen.

 

Weitere Forderungen im Bildungsbereich:

  • Virtuelle Berufsschullehrgänge
  • Neue Rechtsgrundlagen für Berufsschullehrer
  • Nutzung der Landwirtschaftlichen Fachschulen

für das Berufsschulwesen

  • Gleichstellung der Lehrlinge
  • Die Lehre als Life Long Learning Bildungsstandard

 

 


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