Die Arbeit im Wald war und ist schon immer einer sehr harte und gefährliche. Inwiefern sich die Aufarbeitungsmethoden in den Jahren geändert haben, wir haben nachgefragt.
Im Jahre 1963 kam es im Bereich Debernitzen in den Katastralgemeinden Egg, Görtschach und Vorderberg zu einem großen Windwurf. Damals waren die Wälder noch nicht mit Forststraßen erschlossen. Zum Glück bestand jedoch noch eine Langstreckenseilbahn, welche vom Kesselwald über die Dellacher Alm bis zum Bahnhof nach Görtschach führte. Diese wurde für den Schadholzabtransport wieder reaktiviert.
Mit kleinen Mengen ins Tal
Mit Pferden wurde das Holz zur Seilbahn gebracht. Zubringerseilbahnen brachten das Holz zur Hauptseilbahn, die von der Dellacher Alm ins Tal führte. Zu dieser Zeit wurde das Holz direkt im Wald händisch entrindet, um es leichter transportieren zu können. Durch die Entrindung wurde auch dem Borkenkäferbefall vorgebeugt. Neben den schwierigen Begebenheiten bei der Aufarbeitung stellte die Zuordnung des Holzes aufgrund der vorhandenen Besitzstruktur mit Riemenparzellen die verantwortlichen Personen vor neue Herausforderungen.
Zug um Zug
Das Holz musste Zug um Zug aufgearbeitet werden und wurde bereits im Wald gemessen – also direkt in den Wäldern übergeben. Schließlich wurde der gesamte Schlag gemeinsam abgerechnet und der Erlös im Verhältnis der betroffenen Fläche auf die einzelnen Waldeigentümer aufgeteilt. Vom Ausmaß her war diese Katastrophe mit rund 200.000 EFM Schadholz mit dem Sturm des Vorjahres vergleichbar. Im Unterschied zu heute haben jedoch alle die an der Aufarbeitung und am Transport des Holzes gearbeitet haben, wie auch die Waldeigentümer sehr gut verdient. Mit dem Erlös von einem Festmeter Holz konnte noch eine ganze Maurerschicht finanziert werden wogegen sich heute damit nur mehr knapp eine Maurerstunde ausgeht.
Maschinen geben Gas
Der Gewittersturm am 10. August des Vorjahres hat rund 250.000 Erntefestmeter Holz geworfen bzw. gebrochen. „Der Aufarbeitungsstand des Schadholzes liegt bei rund 2/3 der Menge. Jene Flächen die befahrbar waren konnten rasch mit Harvestern bearbeitet werden. Das restliche Drittel an Schadholz befindet sich jedoch überwiegend in Steillagen und sind auch Einzel- und Nesterwürfe betroffen. Dieses Holz aufzuarbeiten ist aufgrund des Geländes wesentlich gefährlicher und geht mit Seilbahnen auch nicht so schnell wie mit Harvestern“, berichtet Bezirksforstinspektor Dipl.-Ing. Wilfried Strasser.
Föhnsturm 15./16.11.2002 | 60.000 EFM |
Schneebruch 2007 | 70.000 EFM |
Sturm Paula 27./28.1.2008 | 45.000 EFM |
Schneebruch 2009 | 50.000 EFM |
Schneebruch 2014 | 196.000 EFM |
Borkenkäferbefall 2015 | 80.000 EFM |
Borkenkäferbefall 2016 | 30.000 EFM |
Sturm 10.8.2017 | 250.000 EFM |