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Auerhenne als Hotelgast

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Für gewaltiges Aufsehen unter den Gästen des Hotel Falkensteiner „Carinzia“ in Tröpolach sorgte Montagvormittag eine starke, schön gezeichnete Auerhenne. Nach einem vermutlichen „Luftkampf“ zwischen ihr und einem Greifvogel entschloss sich die Dame zu einer Crashlandung in der Grünanlage des Hotels.

Während Auerhennen sonst elegant zu landen wissen, gab es diesmal ein hartes, ja brutales Landemanöver. Es endete mit einem Crash in einer der großen Fensterscheiben des Speisesaales. Hotelgäste beobachteten dieses seltene Schauspiel, das mit einer gehörigen Gehirnerschütterung der Henne endete. „Gäste riefen nach mir, ich soll helfen“, erzählt Facility-Manager Markus Arrich. Doch als Nichtjäger war er da mit seinem Latein bald am Ende. Er glaubte anfangs, einen Fasan vor sich zu haben.

Anbei das Live Video:

Schau, schau – eine Auerhenne

„Ich ließ den Jagdobmann Peter Gratzer verständigen“. Der kam augenblicklich. Dem erfahrenen Jäger gelang es mit viel Feingefühl, die angeschlagene Henne zu fangen. Sofort sah er nach möglichen Verletzungen. „Ich war erleichtert, dass die Flügel in Ordnung waren“. Inzwischen hatte sich schon eine größere Menge von Gästen eingefunden, die dieses Schauspiel beobachteten. Gratzer erklärte den Gästen, darunter waren auch Italienerinnen, dieses stolze aber scheue Tier. Dabei fiel manchen die intensiv rot gefärbten Augenbrauen der Henne auf. „Hennen machen sich während der Balzzzeit für ihre Hähne schön und setzen sich diese Balzrosen auf“, erklärte Gratzer den belustigten Damen diese Besonderheit, wobei Parallelen zu anderen Zweibeinern ohne Flügel durchaus nachvollziebar seien.

Schön anzusehen war die verirrte Auerhenne.

Schöne Balzrosen

Der Jagdobmann ließ die Henne, die sich mehr und mehr erholte,  nicht mehr los. Unterstützt von (Jäger-)Sohn Stefan brachte er das Tier auf die 1000 m ober Tröpolach befindliche Ortschaftsalm, wo das Auerwild seine Balzplätze hat. „Als sie Henne vom Auto aus die ersten Bäume wahrnahm, wurde sie immer neugieriger und schaute zu den Wipfeln hoch“. Am Ziel angekommen, setzte Gratzer die wiedergenesene Henne behutsam auf den Almboden. Nach einigen orientierungsbedingten Schritten hob sie majestätisch ab. „Und flog zielgerichtet zu ihrem Gelege“, glaubt Gratzer. Ihr wurde so das Leben gerettet. „Die rasche Reaktion im Hotel war wichtig“, sagt der Jäger. „Denn die angeschlagene Henne wäre ein leichtes Opfer selbst für einen kleinen Hund gewesen“, weiß Gratzer.  So fliegt sie wieder. Und brütet vielleicht schon die die nächste Generation aus.

 

 

 

 

 

 

Der Beitrag Auerhenne als Hotelgast erschien zuerst auf Gailtal Journal Online.


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