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Hermagor: Spitzenreiter beim SUV-Kauf

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In Kärnten wurden heuer so viele SUV und Geländewagen wie noch nie gekauft, wie eine aktuelle VCÖ-Analyse zeigt. Der Bezirk Hermagor ist kärntenweit mit 40,9 %  ganz vorne. Ob wirklich so viele Geländewagen umherfahren- schauen Sie selbst!

Innerhalb Kärntens ist im Bezirk Hermagor  der SUV-Anteil mit 40,9 Prozent am höchsten, vor dem Bezirk Völkermarkt (36,4 Prozent) und im Bezirk Wolfsberg am niedrigsten (25,1 Prozent).

Trotz Spritverbrauch mehr SUV

Rund drei von zehn Neuwagen in Kärnten sind ein SUV oder Geländewagen, das ist im Bundesländer-Vergleich nach dem Burgenland der zweithöchste Anteil. Eine aktuelle Studie des deutschen Statistischen Bundesamts zeigt, dass SUV und Geländewagen deutlich mehr Sprit verbrauchen und CO2 verursachen als vergleichbare herkömmliche Modelle. Zudem fahren drei Viertel der SUV mit Diesel. Dieselabgase enthalten deutlich mehr gesundheitsschädliche Schadstoffe. 4.673 SUV und Geländewagen wurden heuer in den ersten elf Monaten in Kärnten neu zugelassen. Im Vergleich zum Vorjahr nahm die Verkaufszahl dieser Automodelle um 617  zu, gegenüber dem Vergleichszeitraum des Jahres 2010 stieg die Anzahl der neuzugelassenen SUV und Geländewagen um 1.790 (plus 62 Prozent), wie eine aktuelle VCÖ-Analyse zeigt. Der VCÖ weist darauf hin, dass im Bundesländer-Vergleich der Anteil der SUV und Geländewagen in Kärnten mit 28,6 Prozent nach dem Burgenland am zweithöchsten ist, österreichweit beträgt der Anteil 24,7 Prozent.

Negativer Beigeschmack

„Der SUV-Boom erschwert das Erreichen der Klimaziele“, stellt VCÖ-Expertin Ulla Rasmussen fest. Laut deutschem CAR-Institut verbrauchen SUV im Schnitt um ein Viertel mehr Sprit als vergleichbare herkömmliche Modelle. Und in einer aktuelle Studie des deutschen Statistischen Bundesamt heißt es: „Der Mehrverbrauch geht vor allem auf den Bereich der SUV und Geländewagen zurück, einem Segment mit hoher Motorleistung und hohem Verbrauch.“ Weiteres Problem des SUV-Booms: Drei Viertel dieser Fahrzeuge fahren mit Diesel. Dieselabgase enthalten wiederum deutlich mehr gesundheitsschädliche Stickoxide und in Österreich ist die Stickstoffdioxid-Belastung zu hoch. Lkw und Diesel-Pkw sind die Hauptverursacher. Der Dieselskandal hat zudem gezeigt, dass viele neue Diesel-Pkw beim Fahren deutlich mehr Schadstoffe emittieren als bei den Labortests angezeigt wird.

Anreize schaffen

44 Prozent der SUV und Geländewagen werden in Kärnten von „juristischen Personen“ (Betriebe, Unternehmen, Organisation, .) gekauft, bei den großen SUV-Modellen sind es sogar zwei Drittel. Der SUV-Boom ist die Folge der Modellstrategie der Hersteller. Diese haben in den vergangenen Jahren dieses Segment forciert und  massiv beworben. Gleichzeitig setzt das Steuersystem einen Anreiz zum Kauf von Diesel-Pkw. Die Mineralölsteuer auf Diesel ist in Österreich um 8,5 Cent pro Liter niedriger ist als auf Eurosuper. Laut Wirtschaftsforschungsinstitut WIFO beträgt diese Steuerbegünstigung in Österreich rund 600 Millionen Euro pro Jahr. In der Schweiz wird Diesel gleich hoch wie Eurosuper besteuert. Diese Regelung wäre auch für Österreich sinnvoll.


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