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Selbstfahrende Robotertaxis?

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Wird das Gitschtal bald Pilotregion in Sachen „autonomer Nah- und Zubringerverkehr“ sein? Am Dienstag stellen die Vertreter der Gemeinde ihre Ideen der Landesregierung vor. Wir sind gespannt!

Weltweit werden selbst fahrende Autos derzeit getestet. Solche Robotertaxis können auch im ländlichen Raum die Zukunft sein, sind die Vertreter der Gemeinde Gitschtal überzeugt. Das Projekt entstand aus einer Idee des Gitschtal-Forums.

Kompetente Förderer

„Das soll so ausschauen, dass ich von meinem Haus aus per App jederzeit sieben Tage die Woche ein Roboterauto kommen lassen kann, bei dem ich einprogrammieren kann, wo es hinsoll,“ erläutert Norbert Senghas, engagierter Gemeindebürger. Senghaus hat bereits Erfahrungen mit der Einführung von internationalen Mobilfunkprojekten gesammelt. Diese möchte er nun in das Mobilitätsprojekt einbringen. 

„Soll Geld bringen“

Die Gemeinde Gitschtal will dabei mit internationalen Autoherstellern zusammenarbeiten, außerdem mit Mikroelektronik und Softwareunternehmen. Dass noch viel Organisationsarbeit wartet, ist auch Bürgermeister Christian Müller bewusst. Einen großen Finanzierungsbedarf sieht er für die Gemeinde nicht, das Geld erwartet er von den privaten Partnern: „Es sollte Geld zur Gemeinde kommen, nach ganz Kärnten kommen. Es soll kein Geldabfluss sein. Die digitale Welt steht vor der Haustür, da wollen wir als erste aufspringen.“

Vorreiterrolle

Internationale Aufmerksamkeit nicht nur für die Vorreiterrolle beim Thema Digitalisierung sondern auch für die Region und somit neue Hoffnung auf Jobs für Randregionen sind mit dieser Idee verwoben. Noch sei das Zukunftsmusik, sagte Senghas, aber man sei davon überzeugt, dass es in zehn Jahren Normalität seien werde. Nach der Vorstellung des Projektes in der Landesregierung ist das nächste Ziel, den Bund in das selbstfahrende ländliche Taxi zu holen. Man braucht auch verkehrsrechtliche Genehmigungen für eine Modellregion.

„Die junge Zukunft“

Der junge Gemeinderat Michael Linhard hat sich in Punkto Vorreiterrolle und Modellregion zu Wort gemeldet: „Die momentane Entwicklung von robotergesteuerten Autos lässt auf eine verkehrssichere, stressfreie Zukunft hoffen, allerdings ist das Ganze auch ein gefährliches Spiel mit dem Feuer. Nicht, dass ich falsch verstanden werde: Ich bin durchaus offen für eine digitalisierte Welt, nur darf nicht vergessen werden, dass es eigentlich um die Menschen geht. Eines gleich vorweg: der Weg zur technologisierten Modellregion wird der Falsche sein. Wenn wir Vorreiter sein wollen, dann nur, wenn unser Ziel im sozialen Umgang mit Industrie 4.0 und Digitalisierung liegt. Das fängt bei der Kinderbetreuung an. Die Arbeitswelt der Zukunft wird flexibler sein, allerdings werden Arbeitsplätze immer mehr in größere Städte wandern. Eine umfassende Nachmittagsbetreuung zur Entlastung von Eltern ist leider im Gitschtal ähnliche Zukunftsmusik wie Robotertaxis, und die Antworten der Gemeindeführung darauf bleiben immer noch aus. Höhere Qualifikationen werden immer notwendiger, daraus folgend müssen wir schon früh unsere Jugend auf die digitalen Ansprüche, besonders Mathematik und Ähnliches, vorbereiten. Außerdem gibt es für das Alles günstigere Alternativen, die ich nicht in 5 Jahren, sondern in ein paar Monaten umsetzen kann. Warum gleich Roboterfahrzeuge, wenn ich das öffentliche Verkehrsnetz ausbauen kann, zum Beispiel beim Ankauf eines Elektro-Busses – da hat der heimische Betrieb etwas davon, die Mobilität ist sichergestellt und es wird vor allem niemand wegrationalisiert. Dafür sollte man die Gelder verwenden. Und noch einmal: Die Digitalisierung verspricht eine großartige Zukunft, nur sind wir gefordert die notwendigen Rahmenbedingung zu schaffen, damit niemand in dieser Entwicklung vergessen wird.“


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