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Die spielenden Feldherren

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Bei den Gailtaler Fußballvereinen gibt es nicht nur Trainer sondern auch sechs Spielertrainer, die sich selbst als Spieler einsetzen können. Kann man mit diesem „Doppeljob“ auch erfolgreich sein? 

Wir haben einige Spielertrainer gefragt, welche Vor- und Nachteile ein spielender Feldherr hat und ob dieser während eines Spieles überhaupt die richtigen Anweisungen geben kann. Christoph Stauder von Bleiberg hat überhaupt eine 3-fach Funktion, er ist auch sportlicher Leiter.

 


Manuel Prettenthaler hat mit Nötsch derzeit große Personalnot

 

 

Manuel Prettenthaler (Nötsch – Unterliga West)

„Vorteile kenne ich eigentlich nur für den Verein, da er einen Kaderspieler weniger braucht. Mehr gibt es Nachteile, da man ein Spiel nicht wirklich coachen kann und man mit sich selbst schon im Spiel beschäftigt ist. Die richtigen Anweisungen gibt es nur bei Unterbrechungen oder in der Pause. Das Bedarf sehr viel Disziplin von der eigenen Mannschaft, um erfolgreich zu sein“.
Prettenthaler ist seit der Saison 2015/16 in dieser Funktion. 2014/15 war der Villacher als Spieler in Nötsch und zuvor (seit 1996) bei Magdalen, davon zwei Jahre als Spielertrainer.

Die Ziele mit Nötsch?

Prettenthaler: „Dass wir in der derzeitigen Situation in der wir uns befinden, wenigstens elf Spieler für das nächste M-Spiel stellen können. Der Klassenerhalt sollte ja schon gesichert sein“.

 


Neven Ilic will mit dem FC-Hermagor zurück in die Unterliga

 

Neven Ilic (Hermagor – 1. Klasse A)

„Die Vorteile sehe ich, dass man sehr direkt in das Spielgeschehen eingreifen kann und die Spieler auch motivieren kann. Ich kann das Spiel selber leiten und sehr viel Verantwortung übernehmen. Dies hilft bei einer sehr jungen Mannschaft, wie es derzeit bei Hermagor der Fall ist. Natürlich gibt es auch Nachteile, weil man sehr viele Sachen auf einmal zu bewältigen hat. Wie als Beispiele zu schauen, was macht meine Mannschaft und was die Gegner. Weiters auf Fehler hinzuweisen, Taktik oder Formation zu wechseln, Austausch und natürlich auch sich auf das eigene Spiel zu konzentrieren“. Neven Ilic ist seit Jänner dieses Jahres beim FC-Hermagor. Seine bisherigen Stationen als Spieler waren Zeljeznicar (Bosnien Herzogwina), Bosnische Nationalmannschaft U15 und U17, Wernberg, Hermagor, Radenthein, VSV, Nötsch und Bad Bleiberg. Als Trainer war Ilic bei verschiedenen Jugendvereinen tätig. Er hat die Ausbildung als Euro UEFA B-Lizenztrainer.

Die Ziele mit Hermagor?

Ilic: „Mit kontinuierlichen und richtigen Trainingsmethoden mit Einheimischen jungen Spielern sowie 2-3 Verstärkungen die Qualität und Quantität von Hermagor auf ein höheres Level zu bringen. Möglichst schnell den Wiederaufstieg in die Unterliga zu schaffen, denn diese Liga ist für junge Spieler wichtig, um sich weiter zu entwickeln“.

 


Mit Ivan Timeus hat Kötschach einen vorbildlichen Sportler & Trainer

 

Ivan Timeus (Kötschach – 1. Klasse A)

„Vorteile sehe ich darin, dass ich während des Spieles die mentale und körperliche Wahrnehmung der athletischen und taktischen Arbeit spüre. Auch die psychologischen, taktischen sowie technischen Schwierigkeiten meiner Spieler. Man kann dank der Mithilfe von erfahrenen Kickern den Mitspieler sehr direkte Anweisungen erteilen. Nachteile sind, dass die Mitspielern zum Teil die doppelte Rolle und die damit verbundenen Schwierigkeiten nicht immer verstehen“. Timeus übt seit einem Jahr diese Doppelfunktion in Kötschach aus. Es ist seine erste Erfahrung als Spielertrainer. Als Spieler ist der Italiener seit vielen Saisonen im Obergailtal und hat seinen Mitspielern stets mit technischen und taktischen Tipps geholfen.

Die Ziele mit Kötschach?

Timeus: „Verbesserung der körperlichen, psychologischen, technischen und taktischen Verfassung der Spieler und vor allem der
gesamten Mannschaft. Wichtig ist auch mehr Selbstvertrauen zu gewinnen und damit den maximalen Tabellenplatz mit verstärkter Nachwuchsarbeit zu erreichen“.

 


Bei Bad Bleiberg in 3-fach Funktion ist Christoph Stauder

 

Christoph Stauder (Bad Bleiberg – 1. Klasse B)

„Ich sehe meine Vorteile darin, dass ich näher bei der Mannschaft bin und es billiger für den Verein ist. Natürlich ist das Choaching während der Partie viel schwieriger und auch meine eigene Leistung viel schlechter“.
Stauder ist bereits seit Sommer 2014 nicht nur Spielertrainer, sondern auch der sportliche Leiter. „Bin aber schon das vierte Mal in dieser Funktion in Bleiberg und war dazwischen immer Kicker in Nötsch“, so Stauder.

Die Ziele mit Bleiberg?

Stauder: „Attraktiven offensiven Fußball spielen, so viel wie möglich mit einheimischen Spielern“.

 


Benjamin Gratzer ist seit seiner Kindheit bei Grafendorf

 

Benjamin Gratzer (Grafendorf – 2. Klasse C)

„Bezüglich den Anweisungen sowie taktischen Änderungen etc. während dem Spiel war die Umstellung als Spielertrainer für mich nicht das große Problem. Ich war schon die letzten Jahre als Mannschaftskapitän die „rechte“ Hand der vorgängigen Trainer. Das Hauptproblem ist meiner Meinung nach, dass durch die vermehrten „Ablenkungen“ mein persönliches Spiel etwas darunter leidet, da teilweise die Konzentration auf das eigene Spiel in den Hintergrund rückt.Ich habe aber das Glück mit Manuel Oberortner einen tollen Co-Trainer zu haben, der mir viele Dinge abnimmt bzw. hilfreich zur Seite steht. Ohne ihn wäre das ganze natürlich, speziell während den Spielen, schon relativ schwierig“. Gratzer ist seit Herbst des Vorjahres als Spielertrainer tätig. Es ist seine erste Station in dieser Funktion. Seit seiner Kindheit ist Gratzer ein treuer Kicker bei Grafendorf.

Die Ziele mit Grafendorf?

Gratzer: „In den nächsten Saisonen wieder ernsthaft um den Aufstieg in die erste Klasse mitspielen“.

 

Weitere Spielertrainer

In Egg ist es der Däne Thomas Landsfeldt.


Spielertrainer Thomas Landsfeldt von Egg


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