Heuer fällt der „Equal Pay Day“ österreichweit auf den 13. Oktober. Das ist jener Tag, an dem Vollzeit arbeitende Männer bereits das Jahreseinkommen Vollzeit arbeitender Frauen erreicht haben.
„Ab Sonntag, den 15. Oktober 2017 arbeiten die Frauen in Kärnten gratis. Die Lohnschere dividiert Geschlechter in unserem Bundesland um zweieinhalb Monate auseinander. Von einer Gleichberechtigung zwischen Frau und Mann kann also noch immer nicht die Rede sein. Ein untragbarer Zustand, der sich rasch ändern muss“, erklärt die Frauensprecherin der Grünen im Kärntner Landtag, Sabina Schautzer.
Equal Pay Day
Der Equal Pay Day vergleicht die Einkommen von ganzjährig Vollzeit beschäftigten Männern und Frauen. In den letzten Jahren konnten hier einige Verbesserungen erreicht werden. So ist der Tag österreichweit von 29. September im Jahre 2010 auf den 13. Oktober 2017 gestiegen. In Kärnten gibt es eine Steigerung von + 0,63 Prozent.
Rahmenbedingungen nicht vergessen
„Vor zwanzig Jahren wurde das Frauenvolksbegehren mit elf Forderungen eingebracht. Bisher wurden von diesen nur drei umgesetzt“, kritisiert Schautzer und sagt weiter: „Es kann nicht sein, dass Frauen, die oft durch die familiären und beruflichen Umstände mehrfach belastet sind, den Kürzeren ziehen. Wir brauchen flächendeckende und leistbare Kinderbetreuung. Darüber hinaus müssen wir Perspektiven für Frauen im ländlichen Raum schaffen, damit Frauen nicht gezwungen sind mangels Möglichkeiten abzuwandern. Ein umfangreiches Maßnahmenpaket für Chancengleichheit, Gleichberechtigung und Lohngerechtigkeit soll erarbeitet werden. Dafür setzt sich auch die Organisation der Grünen Frauen Kärnten mit ihrer Vorsitzenden Karin Herkner ein.“
Nur 18% der Frauen mit Kind Vollzeit beschäftigt
86 Prozent der Väter von einem oder mehreren Kindern bis 15 Jahren sind Vollzeit beschäftigt, bei Frauen sind es nur 18 Prozent. Auch der Großteil der bezahlten Überstunden wird von Männern verrichtet. Bei unbezahlter Arbeit wir Kinderbetreuung, Haushalt und Pflege älterer Familienangehöriger, da verhält es sich genau anders herum. Wie der Österreichische Städtebund mitteilt, arbeiten Männer laut einer Zeitverwendungsstudie 64,3 Stunden pro Woche, 75 Prozent davon sind bezahlt. Frauen hingegen arbeiten mehr, nämlich 66 Stunden und davon werden lediglich 59 Prozent bezahlt.