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Tibethilfe Gailtal

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Die Tibethilfe Gailtal ist eine lose Gruppe von engagierten Paten, welche es sich zum Ziel gesetzt hat das Leben von tibetischen Flüchtlingskindern in einem Kinderdorf zu verbessern. Seit 2008 vermittelt Barbara Beyweiß, sie arbeitet in der Gailtal-Klinik in Hermagor, Patenschaften und 2010 wurden die ersten Projekte umgesetzt. Im Herbst dieses Jahres besuchte sie bereits zum siebenten Mal ihre Patenkinder in Chauntra, einem kleinen Dorf in Nordindien.

Gailtal Journal: Was konnte die Tibethilfe Gailtal bis jetzt bewirken?

Barbara Beyweiß: Anfangs haben meine Mutter und ich gebrauchte Kinderkleidung gesammelt und nach Chauntra geschickt, mit der Zeit haben wir uns auch größere Projekte „zugetraut“. Wir haben im Laufe der Zeit für alle Kinder warme Bettdecken angekauft, nachdem es im Kinderdorf keine Heizmöglichkeiten gibt und die Temperaturen im Winter auf den Gefrierpunkt sinken. Ein ganz wichtiges Projekt war auch die Sanierung der Sanitäranlagen in der Krankenstation, derzeit versuchen wir für alle Kinder neue Matratzen anzukaufen.

Wo liegt Chauntra und welche Einrichtungen werden unterstützt?

Chauntra liegt im Bundesstaat Himachal und ist zirka drei Stunden von Dharamsala, dem Sitz der tibetischen Exilregierung und dem Wohnsitz des „Dalai Lama“ entfernt. In Chauntra selber gibt es einen kleinen Markt, einige Tempel, eine öffentliche tibetische Schule und das TCV Kinderdorf. TCV (tibetan children’s villages) ist ein gemeinnütziger Verein, der sich durch Spenden finanziert und Jugendlichen sowie Kindern, welche aus ärmlichen Familien stammen, eine fundierte Schulausbildung ermöglichen. Im Moment leben zirka 850 Kinder im Kinderdorf, die jüngsten sind zirka sechs Jahre alt, die ältesten rund zwanzig Jahre.

Obwohl nur wenige Sachspenden mitgenommen
werden konnten, freuten sich die Kinder

Wie viele Personen waren unterwegs?

Wir haben die Reise zu viert unternommen und alle sind schon seit einigen Jahren Paten bzw. waren bereits vor Ort. Natürlich gehört auch ein Besuch des Tempels vom Dalai Lama zu den Pflichtterminen. Besonderes Glück hatten wir, dass wir den Dalai Lama selbst kurz gesehen haben, als er von einer seiner Auslandsreisen zurückgekehrt ist.

Wie viele Patenschaften gibt es zwischenzeitlich?

Seit 2008 habe ich knapp 70 Patenschaften vermittelt, eine Patenschaft kostet € 360.- pro Jahr, also rund ein Euro pro Tag. Damit sind alle Kosten für ein Kind abgedeckt und sie freuen sich auch über kleine Päckchen, Briefe oder Fotos der Paten. Das Schöne an dieser Form der Patenschaft ist, dass die Paten wirklich eine sehr enge Beziehung zu ihrem Patenkind aufbauen können und miterleben, wie es sich vom Kind zu einem Jugendlichen und Erwachsenen entwickelt.

Die vier Kärntner wurden für ihr Engagement ausgezeichnet

Wie geht es dem Patenkind?

Ich bin seit 2005 Patin von Lobsang. Er ist mittlerweile 18 Jahre alt und besucht die 10. Klasse (letzte Klasse) in Chauntra. Lobsang hat sich zu einem jungen Mann entwickelt und hat viele soziale Kompetenzen. Da seine Mutter als er drei Jahre alt war an TBC verstorben ist, bin ich für ihn seine „Mama“, er nennt mich auch so. Seit dem Tod meiner Mutter vor knapp zwei Jahren habe ich auch die Patenschaft für Migmar übernommen. Er ist zwanzig Jahre alt und besucht eine Hochbegabtenschule. Obwohl sie rund zehn Autostunden entfernt wohnt, kam sie uns nach Chauntra besuchen. Wir haben die gemeinsamen Tage, auch mit den drei Patenmädchen meiner Schwester, sehr genossen und fühlen uns als eine große Familie.

Wie kann man spenden?

Wir sind im heurigen Sommer eine Kooperation mit dem Verein „Jugend eine Welt“ eingegangen und haben ein eigenes Konto für die Tibethilfe Gailtal eingerichtet. Dadurch können alle eingezahlten Spenden weiterhin beim Finanzamt abgeschrieben werden.

Nähere Infos gibt es auch: www.tibethilfe-gailtal.at


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