Der 97-jährige Vorderberger Wilhelm Millonigg blickt auf ein ereignisreiches Leben zurück. Neben vielen Erlebnissen im Krieg, einer Parathypus-Erkrankung 1924 und einigen OPs hat der rüstige Volksschullehrer in Rente so manches aus seiner Lehrzeit zu erzählen.
1945 kam Wilhelm Millonigg als Oberleutnant aus der Kriegsgefangenschaft zurück nach Kärnten und bewarb sich beim Bezirksschulinspektor um einen Lehrerposten. „Einer meiner damaligen Lehrer aus der Hauptschule hat mich dazu gebracht selbst einer Lehrtätigkeit nachzugehen. Neben dieser Inspiration hat sicherlich der Vater, selbst Lehrer, das ein oder andere mitgegeben“.
Mit dem geltenden Kriegszeugnis trat Wilhelm Millonigg seinen ersten Posten als Volksschullehrer in Hermagor an. Erzählen könnte er so einiges, wollte ihn wohl damals die Politik in eine Schiene zwingen, die der entschlossene Junglehrer damals abwandte. So kam es in den ersten Jahren der Lehrtätigkeit des Öfteren zum Zwiespalt wegen der Politik und auch der alten Kriegsgeschichten. Nichtsdestotrotz ging der vom Gesang begeisterte Vorderberger seinen Weg.
Einmal durch Kärnten
Nach Weiterbildungen strebte der Vorderberger einen Platz an der VS St. Stefan, Oberstufe für 12 bis 14-Jährige, 1947 an. Nach einem äußerst erfolgreichen Bezirksjugendsingen 1948 trieb es den Gailtaler nach Unterkärnten. „An das Bezirksjugendsingen 1948 erinnere ich mich immer wieder gerne. Als eine der ersten Schulklassen der VS St. Stefan durften wir auf der Bühne in Klagenfurt eine Zugabe bringen“, die Anekdote dahinter erzählt der stolze Sänger sehr gerne.
Alles in einem
Nach einigen Bewerbungen zog es Millonigg als Schulleiter nach Kömmelgupf bei Bleiburg. Der 10 km Weg zur Post, die 22,5 m² für 27 Schüler und dass die Wohnung mit der Schulklasse verbunden in einem Bauernhaus war – bleibt in Erinnerung. „Durch den Vorraum, die Küche direkt in die Klasse – nebenbei auch noch das Schlafzimmer. Wohnen und arbeiten auf engstem Raum war auf die Dauer einfach anstrengend.“
Eine neue Schule für Kömmelgupf
„Aufgrund der unmöglichen Verhältnisse habe ich mich persönlich um eine Verbesserung gekümmert. Mein Antrag ist damals sogar bis in die Regierungssitzung zum damaligen Bundeskanzler Raab gegangen“, erzählt der ehemalige VS-Lehrer. Auf Initiative von Wilhelm Millonigg änderte sich so einiges und Kömmelgupf bekam eine neue Schule. Für das Engagement wurde eine Ehrentafel im Windfang der heutigen Schule errichtet.