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Er haucht altem Holz wieder neues Leben ein

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Wolfgang Flaumitsch (48) aus Kirchbach ist ein begeisterter Hobbydrechsler und stellt verschiedene Gebrauchsgegenstände aus Holz her. Speziell in den Wintermonaten widmet sich der hauptberufliche Rauchfangkehrer verstärkt seinem Steckenpferd und schafft so neue „Kreationen“. Von Uhren angefangen bis Schüsseln oder Dekorationen reicht sein Repertoire und seinem „Erfindergeist“ sind schier keine Grenzen gesetzt.

Grundsätzlich kann man aus jeder Holzsorte etwas „herausholen“, ist sich der Gailtaler, er stammt ursprünglich aus Egg bei Hermagor, sicher und seit rund zwanzig Jahren frönt er diesem Hobby. Beigebracht hat er sich alles selber und noch niemals wurde ein Kurs oder eine Fortbildung besucht. Überhaupt ist der zweifache Familienvater ein „Allroundtalent“, wenn es um das handwerkliche Geschick geht. „Ich repariere im Prinzip eigentlich alles selber und brauche nur selten fremde Hilfe“, wird festgestellt. So hat er derzeit eine alte Kutsche für Ponys in der Restauration, welche nach Fertigstellung seiner Tochter als fahrbarer Untersatz dient. Natürlich kommt ihm auch beim Drechseln sein außergewöhnliches Talent zu Gute und bevorzugter Werkstoff ist Buchenholz. „Es sollte rund zwei Jahre abgelegen sein und hat dann eine ausgezeichnete Faserung“, verrät der Kenner.

Hauptberuflich arbeitet er als Rauchfangkehrer bei der Firma Steiner

Rauchfangkehrer

Im Hauptberuf arbeitet Wolfgang Flaumitsch als Rauchfangkehrer bei der Firma Franz Steiner, welche in Waidegg im Oberen Gailtal eine Niederlassung hat. Zum „Einzugsgebiet“ des Kaminkehrers zählt der Bereich von Waidegg bis Maria Luggau im Lesachtal. „Wenn ich mit dem Auto auf der Schattseite unterwegs bin, kann es schon mal passieren, dass ich stehenbleibe und ein Gehölz neben der Straße mitnehme“, sagt Flaumitsch. Er schaut sich dann das gefundene Stück an und weiß im Prinzip schon im Vorhinein ganz genau, was daraus einmal werden wird. „Einmal habe ich sogar einen Teil von einem alten Telefonmast gefunden und daraus etwas gedrechselt“, lacht er. Rund eineinhalb Stunden dauert es, bis ein „Rohling“ bei kleineren Sachen geformt ist, bei größeren Dingen wie beispielsweise Schüsseln dauert es schon rund drei Stunden. Nach Fertigstellung wird das Holz noch schön poliert, damit es formvollendeter zum Anschauen ist. Gefertigt wird in erster Linie für Freunde, Verwandte sowie Bekannte und er hat sich vor rund zehn Jahren eine neue Drehbank angeschafft. Eine Ausstellung hat er bis jetzt zwar noch nicht gemacht, es ist jedoch geplant beim nächsten Jahrmarkt in Kirchbach die geschaffenen „Werke“ einer breiten Öffentlichkeit zu präsentieren. Schön, dass es noch Menschen gibt, welche diese verborgenen „Talente“ besitzen und so sinnvoll ihre Freizeit nutzen.

Viele Sachen lassen sich aus dem Werkstoff „Holz“ herstellen

Umso älter das Material, umso schwieriger ist es zu bearbeiten


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