„Musik und Gesang bedeuten mir sehr viel“, sagt Werner Lexer (Jg. 1955) aus Strajach/St. Jakob im Lesachtal und das klingt etwas untertrieben, sieht man auf seine umfassenden kulturellen Tätigkeiten. Beruflich ist Lexer als Bankvorstand in Kötschach-Mauthen gefordert. Nun hat er den Titel „Professor“ vom Bundespräsidenten verliehen bekommen.
Diese Auszeichnung, die ihm seitens der Kärntner Landesregierung übergeben wurde, freut ihn und er sieht sie als Dank und Wertschätzung der umfassenden Arbeit seiner gesamten Familie gegenüber an und als Ansporn, mit Elan wie bisher weiterzuarbeiten. Er mag es, mit Menschen umzugehen und mit ihnen seine Freude zu teilen. Werner ist überaus fleißig, zielstrebig und auch gesellig. Seine ruhige, besonnene und bescheidene Art wird geschätzt.
Musikalischer Bankleiter
In der Raiffeisenbank Kötschach-Mauthen arbeitet er seit 1974, seit 2001 ist er Leiter und Vorstand der Bank, in die Musikkapelle Liesing trat Werner, noch als Volksschüler, als aktiver Musikant ein. Es gibt für ihn keine Musikrichtung, die er nicht mag, besonders gern hört er Volksmusik, Blasmusik und klassische Musik. Unbedingt zu erwähnen ist, dass die Lexers in Liesing hochmusikalisch waren und sind. Das hat Werner ebenso geprägt wie seine Geschwister (zwei Brüder, Hansl und Erwin, sind allzu früh verstorben). Seinem Vater Johann wurde das einmalig gestaltete Lexer-Geigenbaumuseum in Liesing gewidmet, Werner sowie seine Brüder Helmut, Gerhard und die Schwester Greti haben sich der Aufarbeitung des großen Werkes ihres Vaters verschrieben.
Großes Wirken
Mitwirken und etwas bewegen wollte und möchte er immer, sagt er bescheiden. Es sind sehr viele und großartige Aktivitäten und Initiativen, die er ins Leben gerufen oder bei ihnen maßgeblich mitgewirkt hat, was seinen Elan und seinen Ideenreichtum unterstreicht: er spielte 15 Jahre lang beim beliebten Lesachtaler Sextett mit. Bei der Trachtenkapelle Liesing war er auch knapp zehn Jahre lang Obmann, seit 2002 ist er Obmann der Lesachtaler Kulturplattform, vor zwanzig Jahren gründete er mit seinen Töchtern und Nichte Hannelore die Familienmusik Lexer. Vor zehn Jahren initiierte er die Vereinigung AlpenKammermusik, weiteres gründete er die Hilfsorganisation „Brot fürs Leben“, sorgte so für Spenden für Afrika. Hinzu kommen die Organisation von Friedenskonzerten, große Musikveranstaltungen, Schulprojekte usw.
Geigenmuseum
Bereits in den 80er Jahren wurde auf sein Betreiben hin eine Mühle im Röthengraben (bei Strajach) instandgesetzt und wieder funktionstüchtig gemacht. Als große Projekte sind zudem die Schaffung des „Marienpilgerweg“, die Leitung der vor zehn Jahren gegründeten Volksmusik-Akademie Lesachtal in Liesing sowie der Aufbau des Johann Lexer-Geigenmuseums hervorzuheben. Mit den Geschwistern war und ist er intensiv engagiert, den riesigen musikalischen, kompositorischen Nachlass des Vaters Johann aufzuarbeiten. Zudem komponiert Werner und ist immer wieder als Musik-Regisseur im Einsatz.
Ausgleich
Nicht nur das Musizieren zuhause oder in der Trachtenkapelle Liesing bedeutet ihm Ausgleich, sondern auch die Arbeit auf dem Feld oder auf der Mussen. Denn Lexer ist „Nebenerwerbs-Kleinstlandwirt“, wie er sich bezeichnet. Stolz ist er auf seine Familie, auf Frau Maria, die Töchter Birgit, Marion und Margret, auf die Enkel Beat und Romy sowie auf die Schwiegerkinder. Beachtenswert und aktuell ist der Ratschlag des Professors: das Zuhören zu lernen und somit zu lernen, die leisen Töne wahrzunehmen. Wahrlich nicht einfach inmitten einer ziemlich lauten Umwelt.