Iris Janschitz (29) stammt ursprünglich aus Hermagor und lebt seit rund zehn Jahren in Wien. Sie arbeitet als Ordinationsassistentin und ihr großes Hobby ist das Schreiben sowie Fotografieren. So hat sie im Internet eine eigene Homepage und ist als „Bloggerin“ sehr aktiv. In ihre Heimat kommt die Gailtalerin ein bis zweimal pro Jahr auf Besuch, zurück möchte sie jedoch nicht mehr.
Gailtal Journal: Erzählst Du uns etwas von Dir?
Iris Janschitz: Ich bin gebürtige Wienerin, aber meine Mama Gabi ist mit mir, als ich ein Jahr alt war und sie sich von meinem Vater getrennt hat, zurück nach Hermagor gezogen. Auch mein Bruder lebt hier in Wien, in Hermagor bin ich in der „Neuen Heimat“ aufgewachsen und hatte auch hier meine erste Wohnung.
Was machst Du beruflich in Wien?
Ich arbeite seit über vier Jahren als Ordinationsassistentin, die Patienten liegen mir sehr am Herzen und ich freue mich, wenn ich ihnen weiterhelfen kann. Da mir das Bloggen soviel Spaß macht, habe ich vor einigen Monaten meine Stunden reduziert um mehr Zeit fürs Schreiben zu haben. Ich arbeite nur mehr halbtags bei einer richtig lieben Ärztin für Allgemein-Medizin, vorher war ich bei einem Internisten beschäftigt.
Hast Du noch Freunde in Hermagor?
Leider habe ich viele Freunde aus den Augen verloren, dafür sind auch neue wieder dazugekommen, ein ewiger Kreislauf sozusagen. Direkt in Hermagor sind drei richtig gute Freunde, welche im gleichen Alter sind wie ich, geblieben und ich besuche sie auch während meines Heimaturlaubes immer wieder.
Dein Markenzeichen im Internet heißt „Sprinzeminze“?
Die Sprinzeminze ist der rote Glückskäfer mit den schwarzen Punkten. Der Begriff kommt eigentlich aus Kärnten, wird aber nur noch selten verwendet. Auch wenn ich mir derzeit nicht vorstellen könnte jemals wieder in Hermagor zu leben, so habe ich trotzdem eine tiefe Verbindung mit diesem Ort. Ich bin dankbar dafür, dass ich am Land aufwachsen durfte. Selbst nach fast zehn Jahren haftet der Kärntner Dialekt immer noch an mir und das „Kärntner Madl“ kann man einfach nicht abstreiten.
Du zeigst bei Deinen Fotos sehr viel Kreativität?
Das größte Geheimnis meiner Fotos liegt wohl in der Kamera, einer Olympus Pen EPL7. Die ideale „Bloggerkamera“ vor allem für Einsteiger, ohne ihr gehe ich nicht mehr aus dem Haus. Vergangenes Jahr habe ich auch zwei Fotoworkshops besucht, um mir ein paar Tricks und Hintergrundwissen anzueignen. Die Fotos von mir macht meistens mein Freund, ich selber bin sehr schüchtern vor der Kamera und mir fehlt noch etwas das Selbstbewusstsein. Alle Fotografen habe ich bisher erfolgreich abgewimmelt, wenn auch manche ziemlich hartnäckig sind. Egal ob bei Kleidung, „Makeup“ oder meinen Fotos, ich mag es gerne natürlich und will, dass die Leute mich genauso kennenlernen.
Deine Homepage ist schon sehr bekannt?
Ich bin immer noch überrascht wie groß die Resonanz nach meinem Heimatbesuch in Hermagor war. In wenigen Stunden wurde der Beitrag über 2000 Mal aufgerufen, so viele Seitenaufrufe hatte ich noch nie. Viele haben mir geschrieben, dass sie sich in meinem Beitrag wiedergefunden oder angesprochen gefühlt haben. Speziell für Jugendliche gibt es in der Region nicht viele Chancen und Möglichkeiten und dass es ihnen genau so geht wie mir. Ich finde es schade, wenn man sieht wie die Innenstadt von Hermagor leider ausstirbt und große Geschäfte leer stehen. Klar, es ist nett und es gibt ein paar Events oder Veranstaltungen, wo sich die Leute treffen können. Aber wenn man nichts für die Jugend tut und diese sogar noch gedrängt wird nach Villach oder Klagenfurt zu fahren, dann darf man sich nicht wundern, wenn sie das „Nest“ verlassen und auswandern.